Neu bei der Post: Der "Plusbrief Individuell"
( erschienen in philatelie 369 - März 2008)
> Werbematerial zum auf Plusbrief individuell umgetauften Produkt >
In der Januarausgabe der philatelie 2007 wurde erstmals über den Plusbrief mit individueller Freimachung berichtet. Völlig neu ist nun der "Plusbrief Individuell". Die damalige Überschrift "Der Plusbrief mit individueller Freimachung" ist damit beinah zum Namensgeber des neuen Produktes geworden. In der bisherigen Phase vom Herbst 2006 bis Anfang Januar 2008 konnten nur Großkunden dieses Produkt (Postbezeichnung damals: Plusbrief Exklusiv) nutzen. Allerdings hat die Deutsche Post ab Mai 2007 auch den einen oder anderen Beleg dieser Art selbst herausgegeben und teilweise auch selbst verkauft (Beispiele: 15 Jahre Feldpost, VfB Umschlag, Weihnachtsset 2007). Seit dem 10. Januar 2008 ist nun aber erneut alles anders, worauf den Autor philatelie-Leser Jürgen Olschimke aufmerksam machte.
Seit dem 10. Januar 2008 war es nämlich allen Postmitarbeitern in einer erweiterten Testphase möglich, diesen "Plusbrief Individuell" per Internet selbst mit eigenen Motiven ab einer Mindeststückzahl von 20 Stück zu nutzen. Anfang Februar wurde dieser erweiterte Service auch für jedermann freigeschaltet. Beim Erscheinen dieses Artikels ist also schon seit knapp drei Wochen die Möglichkeit gegeben, eine eigene Briefmarke zu gestalten und diese sich in Form eines "Plusbriefes Individuell" ab einer sehr geringen Menge von nur 20 Stück zusenden zu lassen. Ein Ausweichen nach Österreich oder in andere Länder ist nun nicht mehr nötig. Dort erhält man zudem in der Regel nur personalisierte Marken und selten entsprechende Umschläge mit Markeneindruck. Wie dieser neue Service funktioniert und was zu beachten ist, sei nachfolgend näher beschrieben.
Der "Plusbrief Individuell Online Shop"
Damit die Kosten für den Kunden möglichst gering sind, muss ein solcher Herstellungsprozess einer Kleinstserie ab 20 Stück möglichst vollautomatisch ablaufen. Eine klassische Bestellannahme wäre da nicht kostendeckend. Das Internet bietet heute diesbezüglich vielfältige Alternativen. Der Prozess läuft im großen und ganzen rechnergesteuert ab. Man benötigt also einen Internetzugang oder zumindest einen Bekannten, der einem dabei helfen kann. Die Adresse lautete: www.plusbrief-individuell.de (Jetzt wird man automatisch auf die neue Seite https://www.post-individuell.de/showstart.do?Action=envelope weitergeleitet bzw. ist jetzt unter www.post-individuell.de nicht nur der Plusbrief Individuell, die später dazu gekommene Pluskarte Individuell sondern auch die Marke Individuell und die Portocard individuell auf der selben Internetstartplattform im Oktober 2010 zusammen gefasst worden - soweit eine aktuallisierte Anmerkung an dieser Stelle - Werbematerial zu dieser neuen Internetplattform, wie die Startseite nun aussieht, finden Sie weiter unten).
Sobald man sich auf dieser Seite befindet, erwarten einen ein übersichtliches Menü mit fünf Punkten, die schrittweise bis zum fertigen Brief führen. Die einzelnen Schritte werden durch Infos an der jeweilig passenden Stelle oder auch in allgemeiner Art unterstützt, sei es eine allgemeine Hilfe mit 28 verschiedenen Fragen einschließlich der passenden Antworten dazu oder natürlich mit den entsprechenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu diesem Produkt.
Selbstverständlich kann man bis zum endgültigen Kauf jederzeit zu jedem gewünschten Schritt zurück oder vor, aber auch ganz aufhören, ohne den Prozess mit einer Bestellung abgeschlossen zu haben. Sehr hilfreich ist es auf alle Fälle, vorher einmal einen Blick auf die Hilfe zu werfen und das eine oder andere davon zu lesen. Wenn man aber keine Zeit verlieren will, kann man auch sofort mit der Arbeit anfangen. Die Bestellung wird mit einer Übersicht "Einzelheiten zu Ihrer Bestellung" abgeschlossen, die man natürlich auch ausdrucken kann. Spätestens vor diesem Schritt muss man sich aber registriert haben und persönliche Daten wie Rechnungsanschrift, Lieferanschrift, Lastschriftverfahren oder Zahlung per Kreditkarte angeben. Umgehend danach erhält man per E-Mail die erste Information. Die zweite Email bittet um etwas Geduld, da die Prüfung des Bildmotivs etwas Zeit in Anspruch nehmen kann. Diese Überprüfung erfolgt allerdings nicht automatisch, denn hier sind Menschen im Einsatz, die auf der Grundlage der AGB die Prüfung vornehmen.
Dabei kann es auch zu einer Ablehnung kommen. Ablehnen kann die Deutsche Post Com GmbH (kurz auch DP Com genannt), sofern Texte, Motive, Grafiken und Logos gegen geltendes Recht verstoßen, sittenwidrig sind oder den Geschäftsinteressen der DP Com und der mit ihr verbundenen Unternehmen zuwiderlaufen. Eine Begründung dazu, weshalb man das vorgeschlagene Motiv abgelehnt hat, muss nicht erfolgen. Der Auftraggeber ist bezüglich der rechtlichen, insbesondere der wettbewerbs-, marken-, urheber- oder namensrechtlichen Zulässigkeit voll verantwortlich und bestätigt durch die Auftragserteilung, dass er über die entsprechenden Rechte verfügt. Diese Prüfung soll maximal drei Tage dauern.
Die nächste Email bestätigt das genehmigte Bildmotiv und gleichzeitig erhält man erneut die Rechnungs- und Versandinformationen und die Einzelheiten der Bestellung. Der Status der Aufträge lässt sich aber auch anhand des Einloggens und des Besuchs der Überprüfung der eigenen Daten feststellen. Eine weitere Mail beinhaltet alsdann die Meldung, dass die Umschläge gerade versandt wurden.
Die Zusendung erfolgt per Paket an die Hausanschrift oder eine andere Lieferadresse, beispielsweise den Arbeitsplatz, wahlweise auch an eine Packstation, wobei die Lieferung im Preis enthalten ist. Einen Tag später hat man dann die Belege in den Händen. Der ganze Ablauf soll in maximal sechs Tagen abgeschlossen sein, dem Autor bekannt gewordene Testversuche wurden im Einzelfall sogar nach drei Tagen ausgeliefert. Sollte der Kunde doch einmal Fragen haben, ist auch das kein Problem, denn dafür gibt es tagsüber eine Hotline, die weiterhilft.
Das Bedienungsmenü
Das Menü besteht aus fünft Hauptpunkten mit diversen Optionen. Diese sollen hier etwas näher erläutert werden. Nach der Wahl des Umschlags erfolgt die Bearbeitung des Markenmotivs, es folgt die Umschlaggestaltung, dann die Vorschau, wie alles aussieht, und zum Schluss, was im Warenkorb zu welchem Preis vorhanden ist.
Beginnen wir beim ersten Punkt, dem Umschlag. Hier stehen derzeit folgende Umschlagformate zur Verfügung: DIN C6, DIN Lang, DIN C5 und DIN C4. Die Umschläge haben verschiedene Farben (derzeit weiß oder cremeweiß; transparent gab es nur während der Testphase), sind teils mit und/oder ohne Fenster, mit Haftstreifenklebung und zum Teil alternativ mit Nassklebung erhältlich.
Die Umschläge sind nicht gefüttert, haben jedoch einen Innendruck. Weiter kann man optional die Versendungsform Infobrief oder sogar Infopost wählen. Dazu gibt es weitere vielfältige Hilfestellungen zu den entsprechenden Details. Zum Schluß dieses ersten Menüpunktes kann man eine Stückzahl angeben. Diese und die anderen Daten können später aber jetzt noch geändert werden.
Der zweite Menüpunkt ist der interessanteste aus philatelistischer Sicht, denn hier geht es um das Markenmotiv. Bezüglich der Bildformate können ausschließlich Dateiformate JEPG (*.jpf) und TIFF (*.tif) mit einer maximalen Dateigrlöße von 5 MB bearbeitet werden. Das vorhandene Querformat beträgt 32 x 27 mm. Man kann ein eigenes Bild hochladen oder - alternativ - ein vorhandenes aus der Motivgalerie benutzen. Anschließend besteht die Möglichkeit der Nachbearbeitung. Dazu stehen vier Funktionen zur Verfügung: das Verkleinern oder Vergrößern, das Aufhellen oder Abdunkeln und sofern das Bild größer als 32 x 27 mm ist, noch das Verschieben hoch oder runter, wahlweise auch nach links oder rechts. Wenn man mit dem Entwurf zufrieden ist, kann man das Ergebnis speichern.
Nun folgt der dritte Schritt, die Umschlaggestaltung. Hier besteht je nach Umschlaggröße zusätzlich die Möglichkeit, innerhalb eines je nach Umschlaggröße unterschiedlichen Fensters im linken oberen Bereich ein weiteres Bild oder Logo gegen einen geringen Aufpreis mitdrucken zu lassen. Die Bedienung ist genauso einfach wie bei der Markenbearbeitung. Zusätzlich steht künftig noch ein Texteditor und ein Preiskalkulator zur Verfügung, der - so die Aussage von Jürgen Olschimke - in der Versuchsphase noch nicht aktivert war. Es folgt die Druckvorschau, wie alles aussieht.
Zum Schluß gelangt man zum Warenkorb, in dem alle Daten sehr übersichtlich präsentiert werden. Man kann das ein oder andere (oder alles) noch ändern sowie eine Rechnungsadresse und Lieferadresse eingeben. Die Rechnungsadresse und Lieferadresse müssen nicht identisch sein. Man kann also jemandem auch das Geschenk direkt zuschicken und diesen so überraschen. Die Zahlung erfolgt per Kreditkarte oder Lastschrift. Nach Absendung des Auftrags besteht die Möglichkeit, eine Übersicht zum erteilten Auftrag auszudrucken. Per E-Mail wird man nun in den folgenden Tagen über den Fortgang der Bestellung auf dem Laufenden gehalten.
Die Preise sind gestaffelt: 20 bis 99 Stück, ab 100 und so weiter. Der Grundpreis für die erste Staffel beträgt je Stück 1,06 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und dazu das Porto. Bezüglich des reinen Markendrucks und des zusätzlichen Zudrucks auf dem Umschlag gibt es noch einen kleinen Aufschlag auf den Grundpreis von einigen Cent. Als Beispiel sei eine Mindestauflage von 20 Stück DIN Lang nur mit Markenmotiv genannt: der Endpreis beträgt 36,23 Euro inklusive Versandkosten. Sollte man mindestens 80 Belege anfertigen wollen, lohnt es sich fast immer, gleich 100 Stück zu bestellen, denn der Endpreis ist aufgrund des nun geringeren Grundpreises von 82 Cent fast identisch.
Philatelistische und postalische Aspekte
Der Druck der Umschläge erfolgt in zwei Stufen. In der ersten Stufe werden die möglichen Umschlagformate mit zwei mit bloßem Auge sichtbaren bekannten Fluoreszenzstreifen bedruckt.
Im zweiten Arbeitsgang werden vollautomatisch im klassischen Digitaldruck die Marke und optional je nach Kundenwunsch der Umschlagzudruck und bei Infobriefen bzw. Infopost auch noch die Klischeeentwertung dazu gedruckt. Aus diesem Grund ist die zur Verfügung stehende Fläche zwischen C6 Umschlägen und Din-Lang-Umschlägen so unterschiedlich, denn zwischen der zusätzlichen Werbefläche und der Marke muss jederzeit noch eine mögliche Klischeeentwertung passen.
Integriert in die Marke ist außerdem ein sogenannter zweidimensionaler Barcode (2-D-Barcode). Dieser ist nun erstmals im Unterschied zu den bisherigen "Plusbriefen Exklusiv" bei jedem Auftrag anders, wie jeder leicht sehen kann, der zwei verschiedene Belege hat. Es handelt sich hier also um ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal, das nicht zu fälschen ist. In anderen Ländern gibt es bei Ganzsachen ähnliche Sicherheitsmerkmale, beispielsweise in der Schweiz wo neben der eingedruckten Marke rechts oben in der Ecke noch ein 2-D-Barcode zu finden ist.
Zulässig als Wertstufe sind derzeit Standardbriefe mit 55 Cent, Großbriefe mit 145 Cent, Infobriefe mit 35 Cent, 75 Cent, 135 Cent oder 180 Cent, Infopost ab 25 Cent in allen Centstufen je nach Gewicht und Randbedingungen (siehe auch das aktuelle Entgeltheft mit Leistungen und Preisen). Dies deshalb, da der Kunde ja in der Regel vorher wissen sollte, was er genau versenden will und wie schwer dies ist. Daher lässt sich die Centstufe genau berechnen. Büchersendungen oder Kompaktbriefportostufen sind derzeit noch nicht zugelassen, dürften aber bei entsprechender Nachfrage bestimmt auch machbar sein. Man kann diese Belege aber jederzeit entsprechend mit Briefmarken auffrankieren, sogar die Versendung als Einschreiben ist zulässig.
Zu diesem Produkt soll eine Lizenz des Bundesfinanzministeriums vorliegen, die aber - vergleichbar den ähnlichen bisherigen Produkten - nicht zulässt, den Namen Deutschland einzudrucken, so wie diese Landesangabe beispielsweise bei den personalisierten Briefmarken aus Österreich bekannt ist.
Da im Weltpostvertrag festgelegt ist, dass nur Briefmarken mit dem Landesaufdruck "Deutschland" für den internationalen Versand gültig sind, kann der Plusbrief Individuell nur im Inland benutzt werden. Sendungen ins Ausland werden je nach Sachlage taxiert oder mit gelben Zettel zum Absender zurück geschickt, da laut Weltpostvertrag keine zulässige Freimachung vorliegt. Vielleicht würde die eine oder andere Sendung durchrutschen, aber solche Sendungen wären nur eine philatelistische Spielerei. Wie schon gesagt, bei den österreichischen personalisierten Marken ist die Landesbezeichnung vorhanden und somit sind diese im Unterschied zum deutschen Produkt auch weltweit nutzbar. (Nachträgliche Ergänzung: Ab ..... war das Produkt auch mit sofortiger Wirkung für Europa zugelassen, nicht aber weltweit. Mit der Genehmigung der Marke Individuell mit der Wertstufe zu 1,15 Euro für die Wohlfahrtsverbände im Rahmen eines Erstfluges des A 380 mit der Fussballnationalmanschaft nach Johannesburg am 6. Juni 2010 wurden auch die Plusbriefe individuell indirekt weltweit gültig)
Betrachtet man am Rande die Päckchen, speziell die neuen Päckchenmarken Europa und Welt der Deutschen Post, die ja international laut Weltpostvertrag noch zu den Briefprodukten zählen, so findet man hier keine Landesangabe mehr. Wieso hier keine vorhanden sein muss, obwohl diese europaweit oder sogar weltweit benutzt werden dürfen, entzeiht sich der Kenntnis des Autors.
Bezüglich der Stempelung gilt die bisherige Regelung für "PLusbrief Exklusiv" natürlich für den "Plusbrief Individuell" weiter. Danach ist eine philatelistische Stempelung nicht zugelassen. Eine Entwertung des "Plusbriefes Individuell" mit Tagesstempel durch Postfilialen oder Briefzentren ist aber erforderlich.
Die bunte Vielfalt der Möglichkeiten der Nutzung
Die Einsatzmöglichkeiten für das neue Produkt sind extrem vielfältig und derzeit noch gar nicht richtig umfassend darzustellen, gleich, ob man mehr persönliche Motive wählen will (sei es um die Geburt eines Kindes, die Hochzeit oder einen runden Geburtstag bekannt zu geben und für diese Feier einzuladen) oder ob ein Verein oder eine Firma bzw. eine Gemeinde für sich Werbung treiben will und ein Logo bzw. anderes passendes Motiv auswählt. Die Motivgalerie der Post bietet Vorschläge zum Bereich Geschenk, Feier, Kind. Sicherlich werden diese Themen schrittweise ausgebaut und mit weiteren Bildmotiven ergänzt.
Besonders interessant kann es für thematisch interessierte Philatelisten werden, denn nun kann man die eine oder andere Lücke selbst schließen, indem man ein passendes Motiv wählt. Leser Jürgen Olschimke konnte über seine Erstversuche dem Autor berichten: Ein Versuch beinhaltete das eigene Porträt als Marke, die der Autor der Rundbriefe der Arge Briefpostautomation gerne mit einer Kleinstauflage von 20 Stück haben wollte. Für sich wollte Olschimke ein philatelistisches Motiv entwerfren, aber das erwies sich als nicht so einfach. Ein abgelaufener Flugbestätigungsstempel als Markenmotiv wurde abgelehnt, vielleicht weil ja im Stempel ganz klein die Posthörner enthalten waren, die man so einfach nicht ohne Erlaubnis benutzen darf. Ein eher postgeschichtliches Motiv aus einem alten Inflabrief der Bürgermeisterei Eschborn mit einem Teilausschnitt einer Doppelfrankatur 100 Pfennig und zwei sauberen alten Ortsstempeln von Eschborn aus dem Jahr 1922 wurde ebenfalls abgelehnt. Eine Begründung dafür erhielt Olschimke nicht.
Ein anderer Versuch war bei einem Markenmotiv erfolgreich. Dabei wurde eine alte Litho-Ansichtspostkarte von Eschborn als Motiv gewählt. Zwar war aufgrund des Formates von 32 mal 27 mm die Postkarte nicht ganz als Markenmotiv umsetzbar, es sei denn man würde das Orginalbild vorher auf der Längstseite etwas stauchen, aber die Erstlauflage von 25 Stück ist im Nachhinein viel zu klein gewesen. Eine identische Nachauflage wäre aber jederzeit an dem unterschiedlichen 2-D-Barcode erkennbar. Beim zweiten erfolgreichen Versuch wurde der transparente C6-Umschlag zusammen mit einem weiteren Zudruck auf dem Umschlag mit 30 Stück getestet. Diese Wahlmöglichkeit des transparenten Umschlages wurde allerdings nach der Testphase zurückgezogen.
Das Produkt sah recht gut aus. Speziell für den Fall, dass man eine noble Einladung verschicken will, ist man dabei mit einem transparenten Umschlag sehr gut beraten. Allerdings sollte man aus philatelistischer Sicht berücksichtigen, dass das Papier sehr glatt und wenig saugfähig ist. Eine Stempelung ist hier nicht so einfach und auch eine Beschriftung mit einem Laserdrucker kann zu Problemen wie dem Abplatzen der aufgebrannten Schrift führen, was die Deutsche Post dann doch bewogen haben mang, diese Alternative nun nicht mehr anzubieten.
Zum Schluß wurde noch ein Infobrief aufgelegt und damit die Software getestet. Dabei wurde ein DIN Lang-Umschlag ohne Fenster gewählt. Als Markenmotiv wurde aus einer alten Litho-Ansichtskarte aus Niederhöchstadt (ein Ortsteil von Eschborn) der Bahnhof von der Eisenbahnstrecke Frankfurt - Kronberg mit einer davor befindlichen Dampflok ausgesucht. Die Klischeeentwertung ist immer Briefzentrum 30 Entgelt bezahlt, 00.00.00-18. Zusätzlich wurde links ein weiterer Ausschnitt aus einer anderen alten Litho-Ansichtskarte aus Niederhöchstadt mit dem Text Gruß aus Niederhöchstadt als Zudruck integriert, das Ergebnis spricht hoffentlich für sich.
Weitere Versuche fertigte Olschimke mit Teilausschnitten von alten Ansichtskarten aus Drolshagen und Olpe. Für einen Berliner Verein gab es etwas Tierrisches - natürlich mit einem Bär als Motiv sowie einem geeigneten Zudruck. Es folgen nun als Abbildungen noch einige der eben genannten Beispiele aus der Versuchszeit, bevor es mit dem Artikel weiter geht.
Egal was es ist: Die Freischaltung für jedermann erfolgte nach dem Versand der Pressemitteilung am 31. Januar 2008 in der Mittagszeit. Echt gelaufene Belege aus dieser hier näher nach Informationen von Jürgen Olschimke geschilderten internen Testphase vom Januar und aus den ersten Februartagen dürften nicht sehr häufig zu finden sein. Geht man zum Beispiel von 1.000 Mitarbeitern aus, die je 20 Briefe anfertigen haben lassen, so existieren zwar 20.000 Briefe, die Masse dürfte aber nicht in Sammlerhände gelangt sein. Die ersten Belege dieser Art dürften so um den 15. Januar herum ausgeliefert worden sein. Olschimke selbst hatte am 11. Januar seinen ersten Auftrag erteilt und die Lieferung war am 16. Januar da, so dass der Autor auch auf dessen Abbildungen, die er freundlicherweise zur Verfügung stellte, zurückgreifen konnte. Auf alle Fälle wird dieser "Plusbrief Individuell" breite Resonanz erzielen und in der nächsten Zeit zum Gesprächsthema werden. Man darf sich getrost überraschen lassen, wie der Markt darauf reagiert.
Ergänzungen zu obigen Artikel (beispielsweise das Datenblatt des Plusbriefs Exklusiv - Datenstand 02/2007 - der ja nun Plusbrief individuell heißt):
Das Datenblatt des Plusbriefs Exklusiv Stand 02/2007 Vorder- und Rückseite (heute Plusbrief individuell) - es folgen danach zwei Werbeflyer zu Plusbriefen Exklusiv die von der Post selbst am Schalter von Postämtern angeboten werden. Noch Ende 2007 wurde war es für die Post der Plusbrief Exklusiv - heute versteht man unter diesem Begriff etwas anderes (heute handelt es sich hier um Plusbriefe mit gültigen Briefmarken nach Wahl des Kunden).
Werbematerial zum Plusbrief Individuell:
Die Pluskarte Individuell in Kleinstauflage - ergänzende Informationen zu diesem Produkt:
Nach einer internen Testphase vom Herbst 2008 bis zum Frühjahr 2009 nur für Postmitarbeiter wurde auch die Pluskarte individuell für jedermann in Kleinstauflagen ab 20 Stück freigeschaltet. Die Freischaltung erfolgte zum 16. Februar 2009. Eine umgehende Bestellung dauerte damals aber 3 Wochen bis diese ausgeliefert wurde.
Außer einer Karte aus der Anfangszeit nach Freigabe wird noch eine Werbekarte der Deutschen Post AG aus der Zeit Sommer 2009 gezeigt. Zum Schluß folgt noch eine blanko Pluskarte individuell von einer der druckenden Firmen (Otto Theobald) 45 Cent mit Postwerbung die auf der nicht gezeigten Rückseite individuell am Messestand der Firma auf den Mailingtagen 2009 mit einem Foto versehen werden konnte.
Werbematerial zur neuen gemeinsamen Internetplattform der Deutschen Post seit 5. Oktober 2010:
Der folgende Flyer vermittelt Ihnen ein gutes Bild wie die Startseite der Plattform aussieht. Natürlich gibt es vielfältige weitere Werbung zu dieser neuen Plattform wie beispielsweise eine Dienstganzsache der Deutschen Post AG, die im Anschluß gezeigt wird.
Ergänzende Informationen zur Stempelung von Plusbriefen Individuell
Anfangs konnten die ersten Plusbriefe individuell nicht nur mit dem Tagesstempel sonderen auch mit dem Sonderstempel entwertet werden. Sehr schnell wurde aber in einer Stempelregelung, die Entwertung mittels Sonderstempeln verboten. (wird noch rausgesucht und als Scan eingestellt).
In der Ausgabe 25 - 2009 der "philatelie aktuell" wurde diese erste mehrmals ergänzte Stempelregelung endlich wieder zurück genommen und seit diesem Zeitpunkt dürfen Plusbriefe Individuell und natürlich heute auch Marken Individuell mit Sonderstempeln entwertet werden (Details siehe folgender Scan).