Neues von der Internetmarke
(erscheint in philatelie 401 - November 2010)
> Informationen der Post zur Internetmarke >
> hier kommen Sie direkt zum Druck einer Internetmarke >
> was Sie über die Internetmarke bei wikipedia finden >
> Ergänzung 1 - Internetmarke Einschreiben Inland (am Ende des Artikels) >
> Nachfolgeartikel (Internetmarke - Änderungen 2013) >
In der Augustausgabe 2008 der philatelie wurde erstmals über den zunächst postinternen Pilotversuch Internetmarke, der am 10 Juli 2008 startete, berichtet. Schon wenige Tage nach Erscheinen des Artikels wurde das Produkt zum 14. August 2008 bundesweit für jedermann freigegeben. Damals gab es jedoch nur bestimmte Portostufen und Zusatzleistungen waren nicht möglich. In der Zwischenzeit wurden verschiedene kleinere und größere Änderungen, beispielsweise am Layout, vorgenommen. Auch bei den Portostufen und Versendungsformen ist die Entwicklung nicht stehen geblieben. So ist beispielsweise ein Versand per Einschreiben über den Umweg Portokalkulator wählbar.
Am 12. Juli 2010 erfolgte nun eine weitere wesentliche Änderung. Es war erstmals möglich, die Zusatzleistung Einschreiben nicht nur als Wertstufe zu drucken, sondern die Versendungsform selbst auch explizit zu sehen, ohne das ein Strichcodelabel erforderlich war. Aus diesen Gründen erfolgt in der philatelie nun eine Zusammenfassung der vielen kleineren und größeren Modifikationen aus dieser kurzen Zeit.
Layoutänderungen
Bedingt durch die verschiedenen nötigen Anpassungen zum 1. Juli 2010, unter anderem aufgrund der Umsatzsteuerpflicht, war es scheinbar günstig. besonders viele Überarbeitungen und teils deutliche Änderungen vorzunehmen. Betrachten wir zuerst einmal das Aussehen der Internetmarke selbst. Das bisherige Format des 2-D-Matrixcodes hat sich von 15 mm Breite mal 13 mm Höhe zu 13 mm Breite mal 11 mm Höhe geändert. Rechts neben dem 2-D-Matrixcode hat sich auch die Optik geändert. Statt wie anfangs vier Zeilen sind es nun nur noch drei Zeilen in Klarschrift. Statt bündig zur Oberkante ist nun alles zur Unterkante ausgerichtet. Die bisherige erste Zeile mit der Währungsangabe wurde mit der bisherigen zweiten Zeile (dem Kaufdatum) zu einer Zeile zusammengefasst. Bedingt durch diese Änderung musste die Jahreszahl statt bisher vierstellig nun zweistellig werden. Dahinter folgt nun rechtsbündig die Preisangabe ohne Währungsangabe EUR. Auch die Länge des Matrixcodes einschließlich des Klarschriftteils wurde von vorher 35 mm auf 31 mm verkürzt. Der darunter teilweise befindliche Hinweis www.internetmarke.de ist natürlich auch kürzer und ebenso wie der darüber befindliche Vermerk Deutsche Post und Posthorn näher am Matrixcode positioniert. Diese beiden Zeilen darüber und darunter befinden sich aber nicht zwingend an dieser Stelle bzw. sind teils auch gar nicht vorhanden.
Diese Änderungen lassen sich übrigens auf den Monat genau festlegen, denn nur aus dem Juni 2010 liegen Internetmarken sowohl im alten als auch im neuen Layout vor. Aktuell gibt es nur noch das Layout im kleineren Format.
Motive
Die Bildgalerie wurde weiter ausgebaut und ergänzt. Durch die Layoutänderungen sind die Motive natürlich auch minimal kleiner geworden. Laut AGB sind bisher nur Bilder erlaubt, die von der Post selbst stammen, Kundenmotive dürfen nicht einfach so als Ersatz eingeblendet werden. Die Internetmarke würde dadurch ungültig. Es gab aber auf bestimmte Zeiträume befristete Motive von der Deutschen Post AG zu verschiedenen Anlässen, beispielsweise zur Leichtatletik-WM in Berlin (Berlin Maskottchen ab 15 Juli 2009 bis zum Ende der WM) und zum Start des Kinofilms Krabat (8. Oktober 2008 bis ...?). Sieben weitere Motive, die vom Mai bis November 2009 erhältlich waren, erschienen zur DTM 2009. Außerdem wurden sogenannte VIP-Motive bekannt, die teils nur intern und teils auch nur befristet eingesetzt wurden. Diese waren natürlich von der Deutschen Post AG zugelassen. Wer kennt hier Motive, die nicht in der normalen Galerie der Post zu finden sind und kann solche Belege vorlegen? Eines dieser seltenen Motive wird hier auch als Abbildung gezeigt. Es handelt sich um die Herma-Officer-Kampagne mit einem Motiv, das angeblich nur intern eingesetzt wurde.
Neu ist auch eine sogenannte Aktionsmarke. Derzeit gibt es nur eine für "Ein Herz für Kinder", die einen Zuschlag in Höhe von 30 Cent explizit rechts unten zeigt, egal um welche Portostufe es sich handelt. Die Einführung dieser Aktionsmarke liegt nach derzeitigem Kenntnisstand im Herbst 2009 - wer kennt das genaue Datum? Weitere Aktionsmarken wurden bisher nicht bekannt.
Internetmarke mit Adresse
Zum 24. September 2009 wurde erstmals auch alternativ die Option angeboten, nicht nur die Marke zu drucken, sondern gleichzeitig auch den Absender und den Empfänger mit anzugeben -so wie bei Stampit. Dazu musste teilweise auch wieder das Layout geändert werden. In der obersten Zeile befand sich nun der Absender. Der Schriftzug Deutsche Post und Posthorn wurde auf die rechte Seite oben neben dem 2-D-Matrixcode verschoben und die Wertangabe musste daher nach links neben den 2-D-Matrixcode verschoben werden. Zusätzlich konnte man damals auch noch ein Bild aus der Bildgalerie laden. Der Datenimport für den Absender erfolgte über die beim Login bekannten Daten, konnte aber auch manuell geändert werden. Die Empfängeradresse konnte entweder manuell eingegeben werden oder mittels Datenimport per CSV-Datei für einen Seriendruck hochgeladen werden. Es war anfangs scheinbar auch möglich, die Option zu wählen, weder Empfänger noch Absender einzugeben. Das Ergebnis war eine Internetmarke, bei der die Wertangabe links statt rechts zu finden war. Wer kann hier Orginale vorlegen?
Bedingt durch die oben schon angesprochene Änderung Ende Juni 2010 wurde die Option, auch noch ein Motiv aus der Bildergalerie einzufügen, abgeschafft. Außerdem ist die Portostufe nun wieder rechts zu finden. Es ist nur noch möglich, die Internetmarke entweder mit Absender oder Motiv zu erstellen. Weiterhin werden bei der neuesten Version auch einige Versendungsformen in Klarschrift mit angegeben. Es soll sich dabei um die Warensendung, die Büchersendung und den Infobrief handeln, damit man diese Angaben nicht mehr manuell ergänzen muss.
Einschreiben ohne Linearbarcode
Laut Angaben der Post kann man seit dem 12. Juni 2010 die Internetmarke im Inland als Einwurf Einschreiben, Einschreiben oder Einschreiben Eigenhändig ausdrucken und diese direkt in den Briefkasten einwerfen. Man muss sich nicht mehr zum Schalter begeben, um die Sendung abzuliefern und ein Einschreiblabel dazu zu kleben. Erstmals fehlt auch der Linearstrichcode. Die Sendungsnummer ist der 20-stellige Hexadezimalcode rechts neben dem 2-D-Barcode. Generell gibt es dabei zwei Hauptlayoutvarianten: Internetmarke ohne Adresse und Internetmarke mit Adresse. Bei der reinen Internetmarke befinden sich statt eines Bildes nun rechts oben ein großes R und darunter die genaue Zusatzleistungsvariante, beispielsweise Einschreiben Einwurf. Die zweite Hauptvariante zeigt die Internetmarke mit Angabe von Absenderadresse und Empfängeranschrift.
Wer nun diese Einschreiben-Internetmarke kaufen wollte, hatte die ersten Wochen im Juli nach der Einführung große Probleme. Der Computer hängte sich auf und nichts ging mehr. Einige wenige Kunden riefen die technische Hotline an und erhielten einen Tip beziehungsweise genauer gesagt einen Trick wie man diesen Absturz vermeiden konnte. Statt auf die Internetseite www.internetmarke.de, musste man direkt zum www.portokalkulator.de gehen, dort die entsprechende Option auswählen und von dort aus dann die gewünschte Marke ausdrucken. Die Probleme und Tücken mit der neuen Technik sind aber scheinbar immer noch nicht ganz behoben. Kurz vor Ende des Artikels war diese Option wieder mal für einige Tage nicht möglich und es erfolgte auch kein Hinweis auf eine Problembehebung. Daher werden Belege aus den ersten Wochen bis heute wahrscheinlich sehr selten sein, da die meisten Kunden den Anruf bei der Hotline gescheut haben dürften.
Nachträgliche Ergänzung zu Internetmarken Einschreiben Inland und zur im Februar 2013 neu eingeführten Internetmarke Einschreiben International (Ausland) mit integrierten Strichcode finden Sie am Ende des Artikels
Nun sind aber Einschreiben mit Internetmarke nach diesem neuen Layout ohne Strichcode aufgetaucht, die nachweislich schon im Juni 2010 gekauft wurden, erkennbar am Datum 06/10. Zu diesem Zeitpunkt war zwar schon die Software (Portokalkulator) auf dem neuesten Stand (auch wegen der Umsatzsteuer), die Technik im Hintergrund in den Briefzentren war aber noch nicht umgestellt. Daher musste hier noch ein Einschreiblabel dazu geklebt und die Sendung am Schalter abgegeben werden. Bekannt sind bisher nur zwei Einschreiben dieser Art.
Zwar kann der Kunde nach dem 12. Juli 2010 die Sendung in den Briefkasten werfen und sobald eine Sortiermaschine diese Sendung erstmals erfasst hat, wird diese als Einschreiben registiert und weiter verfolgt. Geschieht dies aber nicht, hat der Kunde keinen Nachweis. Er kann diese Sendung aber auch an jedem Schalter abgeben. Der Postmitarbeiter muss dann die 20-stellige Hexadezimalzahl per Hand eingeben und es gibt einen Einlieferungsschein vom System. Mittelfristig soll auch ein Scannen des 2-D-Barcodes möglich sein. Ein zusätzliches Einschreiblabel ist überflüssig und falls doch vorhanden zu ignorieren. Auslandseinschreiben sind weiterhin als portogerechte Internetmarke druckbar, müssen aber weiterhin mit einem Einschreiblabel versehen werden.
Versendungsformen und Druck
Aus den anfangs nur sehr begrenzten Versendungsoptionen (s. philatelie 374, August 2008) wurden schrittweise alle möglichen Versendungsformen integriert, wie beispielsweise Nachnahme oder Einschreiben Rückschein. Diese beiden wurden aber aufgrund der Umsatzsteuerpflicht zum 1. Juli 2010 aus dem nunmehr großen Spektrum heraus genommen. Sogar eine Eil International Internetmarke ist möglich - dies geschieht dann in der Regel über die Ergänzungsoption des Portokalkulators, da nur die gängigsten Versendungsformen als feste Auswahl vorhanden sind. Möglich ist es aber auch, beispielsweise eine Internetmarke für ein Päckchen oder ein Paket national oder International zu wählen, selbst die Option DHL Paket Rolle bis 5 Kilo national ist möglich. Allerdings kann man erstaunlicherweise diese DHL-Optionen nur einmal im Original ausdrucken. Hier hat man keine zweite Chance. Auch bezüglich eines Ausdrucks gibt es nun vielfältige Optionen. War anfangs nur die Möglichkeit vorhanden, auf Papier oder einige wenige Labelgrößen auszudrucken, konnte man schon circa Anfang 2009 auch direkt auf den Umschlag drucken ohne Tricks anwenden zu müssen. Die Software bietet hier nun vielfältige Optionen vor allem bezüglich der verschiedenen Standardlabel von Zweckform und anderen Herstellern und allen gängigen Formaten.
Resümee
Es hat sich also in der kurzen Zeit von zwei Jahren doch schon sehr viel bei der Internetmarke geändert. Es handelt sich ohne weiteres schon um ein kleines eigenes Sammelgebiet passend auch für eine Ein-Rahmenausstellung. Einige der Varianten dürften aber heute schon nicht mehr so einfach zu finden sein, da sie niemand groß beachtet hat. Speziell die besonderen VIP-Motive sind extrem schwer zu finden. Aber auch die erste Variante mit Absender, Empfänger sowie Bildmotiv oder ausgefallene Versendungsformen wie Eil International dürften nicht so häufig im Bedarf zu finden sein. Viel Spaß beim Suchen nach diesen Besonderheiten wünscht Ihnen der Autor.
Hinweis
An Meldungen über nicht alltägliche Belege mit VIP-Motiven und oder Versendungsformen der Internetmarke hat der Autor immer Interesse. Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ergänzung 1 - Internetmarke Inland als Einschreiben
Bezüglich der Internetmarke mit integrierten Einschreiben für den Inlandsbereich gab es anfangs einige Schwierigkeiten, bezüglich des Scannens der Einschreibnummer am Schalter, falls man eine Einlieferungsbescheinigung gewünscht hat. Diese Probleme sind aber mittlerweile behoben. Die Software der Schalterscanner kann den 20-stelligen Hexadezimalcode, der als Einschreibnummer gilt gut lesen. Diese 20-stellige Hexadezimalnummer setzt sich aus der 10-stelligen Kunden bzw. Käufernummer und der 10-stelligen fortlaufenden dazugehörigen Zählnummer zusammen. Ein normaler eindimensionaler Strichcode, so wie man ihn von den Einschreiben her kennt ist hier nicht erforderlich und notwendig. Auch darf der Schaltermitarbeiter keinen weiteren bisher bekannten normalen Einschreiblabel dazu kleben. Etwas anders sieht es nun bei der neuesten Verbesserung der Internetmarke aus, der Internetmarke Einschreiben International mit Strichcode. Dazu schauen Sie aber bei der folgenden Ergänzung genau hin, wie der aktuelle Stand ist.
Ergänzung 2 - Internetmarke International als Einschreiben mit integrierten Strichcode (neu seit 02/2013)
Im internationalen Briefverkehr ist ein Postmatrixcode in 20-stelliger Hexadezimalform, so wie er bei den Inlandseinschreiben seit Juli 2010 bezüglich der Internetmarken zugelassen ist laut internationalen Postabkommen nicht zulässig. Hier müssen auf der Sendung entsprechende laut Weltpostverein UPU genormte Einschreibenstrichcodes in gedruckter Form oder als Label auf der Sendung vorhanden sein.
Anfang Februar 2013 wurde nun ohne große Werbung bezüglich der Internetmarken für den Versand als Einschreiben ein solcher Strichcode zusätzlich eingefügt. Dazu folgen nun einige Beispiele, zuerst die Musterausdrucke Internetmarke ohne Anschrift, danach mit Anschrift, dann auf C6-Umschlag direkt sowie anschließend die selben Varianten echt gelaufen auf C6-Brief nach Dänemark.
Allerdings sind derzeit (8. März 2013) die Angaben der Post selbst auf der Homepage dazu noch wiedersprüchlich und verwirrend. Der Kunde kann diese neuen Internetfrankaturen für ein Einschreiben ins Ausland mit integrierten Strichcode nun genauso wie die Inlandssendungen in jeden Briefkasten einwerfen und muß nicht mehr zum Schalter gehen.
Allerdings hat die derzeitige Technik bezüglich der Erfassung hier noch einige Syncronisationsfehler, die dazu führen, daß mal nur der 20-stellige Hexadezimalcode, mal nur der RL-Strichcode erfasst wird, eventuell aber auch gar nichts erfasst wird!!! Die Sendungsverfolgung mit Tracing und Tracing ist daher schwierig oder funktioniert derzeit (Stand 8.3.2013) nicht so, wie sie sollte. Die Deutsche Post AG muß hier also noch nachsteuern, um diese Sendungsverfolgung und saubere Erfassung der Sendungen gut in den Griff zu bekommen.
Wie schnell dies passiert, ist derzeit nicht bekannt. Sollte der Aufwand bei der Optimierung doch etwas größer sein, als vermutet, könnte es so wie bei der Einführung der Inlandsvariante sein, daß dieser Teil vorübergehend erst einmal wieder außer Betrieb gesetzt wird, bis eine verbesserte Software auch in der Lage ist, eine saubere und durchgängige und einfache Sendungsverfolgung zu gewährleisten.