Das Telegramm in der Gegenwart

 

(Vorabveröffentlichung - erscheint in der philatelie 477 - März 2017)

Die unterschiedlichen Barcodes des Telegramms, oben ein Werktagstelegramm, unten ein Sonntagstelegramm
Die unterschiedlichen Barcodes des Telegramms, oben ein Werktagstelegramm, unten ein Sonntagstelegramm

Nachträgliche Ergänzung: Link zum Artikel "Schleichendes Ende: Das Telegramm" - philatelie 549 - März 2023 - da das Telegramm zum 31.Dezember 2023 eingestellt wurde.

 

Im heutigen Kommunikationszeitalter, wo fast jeder ein Handy oder sogar Smartphone hat und das Internet auch unterwegs erreichbar ist, stellt sich die Frage, gibt es denn überhaupt noch ein Telegramm. Diese Frage ist für den Inlandsversand mit „ja“ zu beantworten, zum 1. Juli 2016 wurde beim Telegramm sogar ein Linearbarcode eingeführt. Aus diesem Anlass bietet es sich an, diese Neuerung vorzustellen und die Entwicklung dieser Versendungsform „Inlandstelegramm“ in den letzten 30 Jahren näher zu betrachten.

 

Einführung

 

Beginnen wir mit der Betrachtung zur Wendezeit im Jahr 1989. Das Handy war damals noch unbekannt und kam erst 1992 durch die ersten digitalen Funknetze ins Gespräch. Während in Westdeutschland das Telefon schon weit verbreitet ist, sieht es in der damaligen DDR anders aus. Hier gibt es nur selten Kunden, die ein eigenes Telefon besitzen. Für kurzfristige Absprachen oder die Mitteilung trauriger Nachtrichten (Todesfall) war das Telegramm mangels Handy oder Smartphone die Versendungsart innerhalb Deutschlands, aber auch weltweit, um die gewünschte Kurznachricht schnell zum gewünschten Empfänger zu überbringen. Gab es beispielsweise einen Todesfall in der Verwandtschaft im Osten, lief die gesamte Kommunikation über das Telegramm, die Mitteilung des Todes, die Klärung zur Beantragung eines Visums für die Einreise in die DDR und die Bestätigung, das die Einreise in die DDR genehmigt ist.

Telegramm aus Ostberlin in die Bundesrepublik vom 10. Oktober 1989, wenige Tage vor der Maueröffnung mit Zusatzstempel für ein Visum für die Einreise in die DDR für den nächsten Tag, den 11. Oktober 1989
Telegramm aus Ostberlin in die Bundesrepublik vom 10. Oktober 1989, wenige Tage vor der Maueröffnung mit Zusatzstempel für ein Visum für die Einreise in die DDR für den nächsten Tag, den 11. Oktober 1989
Die Rückseite des Telegrammformulars aus Ostberlin mit weiteren möglichen Dienstvermerkshinweisen
Die Rückseite des Telegrammformulars aus Ostberlin mit weiteren möglichen Dienstvermerkshinweisen

 

In den ersten Tagen nach dem 9. November 1989, als die Mauer fiel, war Hochbetrieb im Telegrammbereich vor allem aus der DDR in die Bundesrepublik, mangels Telefon und Handy. Besuchsankündigungen von Verwandten aus den Osten, wie „Komme Samstag circa 8 Uhr mit Intercity-Zug aus Bebra an, könnt ihr mich abholen“ wurden in großen Mengen verschickt.

 

Im Gebührenheft der Bundespost vom 1. September 1989 ist das Telegramm auch noch zu finden. Aber schon in der nächsten Ausqabe vom 1. Juli 1991 findet man keine Spuren oder Hinweise unter dem Stichwort Telegramm. Es findet sich zwar ein Hinweis zum Telebrief, dies ist aber eine andere Versendungsform (ein postalisches Fax). Hintergrund ist die Postreform 1, die mit dem Poststrukturgesetz zum 1. Juli 1989 eingeleitet wurde. Die Bundespost wurde zu diesem Zeitpunkt in die Unternehmen Postdienst, Postbank und Telekom aufgeteilt. Das Telegramm Inland und Ausland gehörte dabei nun zum Telekombereich. Aus diesem Grunde findet man in den entsprechenden Entgeltheften ab 1. Juli 1991 bis einschließlich 1. Januar 1998 keine Angaben zum Strichwort Telegramm. Die ersten Infos bei der gelben Post tauchen erstmals wieder im Gebührenheft 1. August 1998 auf. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Telegramm scheinbar wieder in den Briefbereich überführt. Bei den Entgelten gab es eine große Überraschung, es gab immer noch Preisunterschiede für ein und das selbe Telegramm, je nachdem von wo nach wo in Deutschland es verschickt wurde.

Gebührenheft der Deutschen Post AG mit Stand 01. August 1998 - Seite 19 mit Entgeltinformationen zum Telegramm, wobei hier noch zwischen den alten und neuen Bundesländern Preisunterschiede gemacht werden
Gebührenheft der Deutschen Post AG mit Stand 01. August 1998 - Seite 19 mit Entgeltinformationen zum Telegramm, wobei hier noch zwischen den alten und neuen Bundesländern Preisunterschiede gemacht werden

 

In und aus den alten Bundesländern kostete es 11,00 DM (Kurzblock) und innerhalb der neuen Bundesländer oder in die alten kostete das selbe Telegramm nur 7,00 DM. Letzter Tag dieser kuriosen Entgelte war der 31. Dezember 1998, ab dem nächsten Tag, den 1. Januar 1999 wurden diese bisherigen Preisunterschiede zwischen den alten Bundesländern und den neuen Bundesländern aufgehoben. Erst an diesem Tag war die Deutsche Einheit postalisch bezüglich gleicher Preise in Ost und West vollzogen. Der Autor hatte daher damals am 31. Dezember 1998 je ein Telegramm von Ostdeutschland nach Westdeutschland und umgekehrt mit gleicher Länge aufgegeben. Der Preisunterschied von 4,00 DM wurde mittels Schalterquittung vom EPOS-System belegt.

Zwei EPOS-Quittungen vom Postschalter vom 31. Dezember 1998, einmal aus Wolgast (neue Bundesländer - 7,00 DM Telegramm + 7,00 Eilzustellung + 1,00 Schalteraufgabe = 15,00 DM) und einmal aus Eschborn (alte Bundesländer hier 1,00 DM Telegramm + 7,00 DM Eilzustellung + 1,00 Schalteraufgabe = 19,00 DM) für die Aufgabe eines Kurztelegramms - postalisch der letzte Tag der Trennung von Deutschland
Zwei EPOS-Quittungen vom Postschalter vom 31. Dezember 1998, einmal aus Wolgast (neue Bundesländer - 7,00 DM Telegramm + 7,00 Eilzustellung + 1,00 Schalteraufgabe = 15,00 DM) und einmal aus Eschborn (alte Bundesländer hier 1,00 DM Telegramm + 7,00 DM Eilzustellung + 1,00 Schalteraufgabe = 19,00 DM) für die Aufgabe eines Kurztelegramms - postalisch der letzte Tag der Trennung von Deutschland
Zur Ergänzung noch die jeweiligen Werbeseiten der zwei EPOS-Quittungen mit der damals aktuellen Postwerbung zu den Freeway-Paketmarken und zur Praline-Post
Zur Ergänzung noch die jeweiligen Werbeseiten der zwei EPOS-Quittungen mit der damals aktuellen Postwerbung zu den Freeway-Paketmarken und zur Praline-Post
Eines der zwei Telegramme vom 31. Dezember 1998, hier das aus den neuen Bundesländern in die alten Bundesländer nach Eschborn
Eines der zwei Telegramme vom 31. Dezember 1998, hier das aus den neuen Bundesländern in die alten Bundesländer nach Eschborn

 

Interessant ist dabei auch, das auf der Quittung „Im Namen und für Rechnung Deutsche Telekom AG, Postfach 2000 53105 Bonn“ steht. Das Telegramm gehörte also bis zum 31. Dezember zum Bereich der Telekom und erst ab dem 1. Januar 1999 wieder zur Deutschen Post AG (jetzt zum Bereich Expressdienst). Das Telegramm wurde zu jener Zeit noch separat zugestellt, allerdings nicht mehr durch Telegrammboten, sondern durch die Eilzustellung beziehungsweise deren Nachfolger der damaligen Postexpress-Tochter. Diese separate Zustellung erfolgte letztmalig am 27. Februar 2003.

 

Ab 1 März 2003 wurde aus dem Expressprodukt ein normaler Brief. Die Zustellung durch extra Boten entfiel zum Stichtag, Ausnahme falls die Sonntagszustellung gewünscht wird. Dies wurde in einer Presseerklärung vom 4. März 2003 nachträglich kommuniziert. Seit dieser Zeit wird das Telegramm einfach durch den Briefzusteller überbracht, die Zustellung konnte also erst am nächsten Tag erfolgen.

 

Mit einer weiteren Presseerklärung vom 27. August 2015 verkündete die Post, das ab sofort die Option besteht, das Telegramm an einen Wunschtermin zustellen zu lassen. Falls eine Beauftragung über das Internet bis 3 Uhr früh erfolgen sollte, könnte es auch noch am selben Tag zugestellt werden. Da die Zusteller die Telegramme scheinbar oft ohne zu klingeln einfach in den Briefkasten eingeworfen haben, wurde nun zum 1. Juli 2016 ein Linearbarcode im Fensterbereich des Telegramms integriert. Dieser muss vor der Zustellung gescannt werden und nach der Zustellung muss der Zusteller angegeben, ob das Telegramm persönlich übergeben wurde oder ob es mangels Anwesenheit des Empfängers im Briefkasten eingelegt wurde. Begründet wird dies von der Post damit, das der persönliche Zustellversuch das entscheidende Produktmerkmal ist, das den Preis begründet.

 

Zu jeder Zeit dieser verschiedenen Phasen gab es natürlich auch die zusätzliche Option ein Schmuckblatttelegramm auszuwählen und zu nutzen.

Ausschnitt aus einem Produktflyer zum Telegramm mit Stand 01. Januar 1999 mit den damals möglichen Schmuckblattvarianten
Ausschnitt aus einem Produktflyer zum Telegramm mit Stand 01. Januar 1999 mit den damals möglichen Schmuckblattvarianten

 

Eine Preisangabe für ein Schmuckblatt findet man allerdings in „Leistungen und Preise“ vergeblich. Dies ist nur in der e-Filiale einsehbar. Die einzige Änderung diesbezüglich war, das es im Laufe dieser Jahre eine unterschiedliche Anzahl von Schmuckblättern gegeben hat, die zur Verfügung standen und das sich die Motive geändert haben. Anläßlich der Expo gab es zeitweilig sogar ein besonderes Schmuckblatttelegramm.

Aussenseite eines speziellen Produktflyers anläßlich der Postexpo 200 in Hannover zu besonderen Telegrammen von der Postexpo 2000 - Sammlung N. Lüning
Aussenseite eines speziellen Produktflyers anläßlich der Expo 200 in Hannover zu besonderen Telegrammen von der Expo 2000 - Sammlung N. Lüning
Innenseite des Flyers Deutsche Post EuroExpress mit Werbung zum besonderen Schmuckblatttelegramm von der Expo im Jahr 2000 aus Hannover - Sammlung N. Lüning
Innenseite des Flyers Deutsche Post EuroExpress mit Werbung zum besonderen Schmuckblatttelegramm von der Expo im Jahr 2000 aus Hannover - Sammlung N. Lüning

 

Nachträgliche Ergänzung: Bitte beachten Sie auch diesen Link zum ergänzenden Teil am Ende des Artikels zum Thema bisher bekannter Schmuckblätter oder zumindest vorgesehener Schmuckblätter und helfen Sie hier mit, diese Daten zu vervollständigen - danke

 

Zusätzlich gab es zumindest über einen Produktflyer Telegramm von Deutsche Post EuroExpress Stand 09/2001 den Nachweis, dass man zusätzlich zum Schmuckblatt noch einen Blumenstrauß oder ein exquisites Präsent (Champagner Moet Chandon oder Prosecco) mitliefern lassen konnte. Wie lange diese zusätzliche Option galt, ist dem Autor aber nicht bekannt.

Auszug aus einen Werbeflyer Deutsche Post EuroExpress mit Stand 09/2001 mit Preisangaben für den Zusatzversand eines Blumenstraußes oder einer Flasch Chamagner zusätzlich zum Telegramm
Auszug aus einen Werbeflyer Deutsche Post EuroExpress mit Stand 09/2001 mit Preisangaben für den Zusatzversand eines Blumenstraußes oder einer Flasch Chamagner zusätzlich zum Telegramm
Zur Ergänzung noch die Seite mit den möglichen Blumenstäußen, die damals zur Auswahl standen
Zur Ergänzung noch die Seite mit den möglichen Blumenstäußen, die damals zur Auswahl standen

 

Das aktuelle Telegramm

 

Man unterscheidet im aktuellen Entgeltheft beim Telegramm in ein Minitelegramm (bis 160 Zeichen) für 12,90 Euro und ein Maxitelegramm (bis 480 Zeichen) für 18,35 Euro. Ein zusätzliches Schmuckblatt kostet weitere 4,20 Euro, eine eventuelle Sonntagszustellung schlägt mit weiteren 10,50 Euro zu Buche, mehr Text kostet je 200 Zeichen 5,25 Euro. Maximal sind aber nur 1280 Zeichen zulässig. Dafür das das Telegramm einfach nur persönlich vom Zusteller beim normalen Zustellgang übergeben werden soll, ist dies ein sehr stolzer Preis. Wohnt der Empfänger fast am Ende des Zustellgangs, so erhält er sein Telegramm erst am späten Nachmittag. Die Mitteilung, das ein Telegramm seit dem 1. Juli 2016 einen Strichcode enthält, erfuhr der Autor von einem Zusteller durch Zufall Mitte November 2016. Nach ersten Recherchen beschloss der Autor daher zu Testzwecken für diesen Artikel einige Telegramme aufzugeben, um festzustellen wie diese aktuell mit dem neuen Verfahren zugestellt und bearbeitet werden. Laut Internetangaben der Deutschen Post kann der Absender den Sendungsstatus dieses neuen Telegramms verfolgen, wie dies aussieht, wurde natürlich auch getestet.

 

Der erste Versuch lief mit einem normalen Kurztelegramm, aufgegeben im Internet in der e-Filiale mit einer gewünschten Sonntagszustellung. Da Sonntags kein normaler Briefträger unterwegs ist, muss diese Sendung mit der Expresszustellung ausgeliefert werden. Da beim Kauf keine Telegrammsendungsnummer mitgeteilt wird, ist die Sendung im Internet nicht verfolgbar. Zwar erhält man einige Tage später die Rechnung als Pdf-Datei, eine Sendungsnummer ist aber auch hier nicht vorhanden, das ist natürlich kein toller Service diesbezüglich.

Die Rechnung des Sonntagstelegramms, zwar sind hier alle Angaben, wie Rechnungsnummer, Kundennummer, Artikelnummer und die Information
Die Rechnung des Sonntagstelegramms, zwar sind hier alle Angaben, wie Rechnungsnummer, Kundennummer, Artikelnummer und die Information "Sonntagstelegramm" enthalten, die Telegrammnummer für eine Sendungsnummer wird den Kunden aber nicht mitgeteilt !

 

Zugestellt werden sollte die Sendung am Sonntag den 27. November 2016. Morgens um 9 Uhr klingelte der DHL-Expressfahrer, um das Telegramm zu übergeben. Er kam aus dem zuständigen Depot aus Raunheim, der Autor war an diesem Morgen aufgrund der Nähe zum Depot der erste Kunde. Im Handscanner wurde der Vorgang dokumentiert, der Name erfasst und es erfolgte eine Unterschrift. Laut Aussagen des Expresszustellers, wurde das Telegramm per email übermittelt und dort in Raunheim ausgedruckt und in einen großen stabilen gelben Telegrammumschlag aus Karton eingelegt. Dort gab es nur diese Umschläge, vermutlich auch deshalb, da diese bei Schmuckblatttelegrammen immer benötigt werden.

Das Sonntagstelegramm vom 27. November 2016 im großen stabilen gelben Postsacheumschlag (Pappkarton)
Das Sonntagstelegramm vom 27. November 2016 im großen stabilen gelben Postsacheumschlag (Pappkarton)

 

Der Umschlag trägt keine Expressrouterlabel. Im Fenster kann man oben den Strichcode sehen, vor dem ein großes T steht. Unter dem T steht Telegramm und rechts unter dem Strichcode die entsprechende Nummer, sie lautete JJD00033TG200021788DE. Laut Sendungsverfolgung beginnt die Nummer normalerweise aber mit TG, vermutlich ist der vordere Teil der Nummer speziell für DHL Express zusätzlich für eine Sonntagszustellung nötig.

Ausschnitt des ersten Blatts des Sonntagstelegramms mit der Anschrift, dem darunter befindlichen
Ausschnitt des ersten Blatts des Sonntagstelegramms mit der Anschrift, dem darunter befindlichen "Zeitstempel" und über der Anschrift der Liearbarcode für ein Sonntagstelegramm - der allerdings mit JJD beginnt

 

Unter der Anschrift sieht man im Fenster noch einen „Zeitstempel“, er lautet 201611270330 und bedeutet das das Telegramm im Jahr 2016 im November am 27. um 3 Uhr 30 ausgedruckt wurde. Nach dem Öffnen war der Autor etwas überrascht, den der Inhalt bestand aus zwei Blättern, dem Anschriftendeckblatt und dem tatsächlichen Telegramm Inland.

Ausschnitt vom zweiten Blatt des Sonntagstelegramms - hier folgt nach erneuter Angabe der Zustellanschrift der Text des Telegramms
Ausschnitt vom zweiten Blatt des Sonntagstelegramms - hier folgt nach erneuter Angabe der Zustellanschrift der Text des Telegramms

 

Oben steht groß Telegramm Inland, es folgt die Nummer, das Zustelldatum, die Anschrift und der entsprechende Text. Ausgedruckt ist alles auf Umweltschutzpapier. Eine kurze Zeit später erfolgte Sendungsabfrage mit der nun vorhandenen Nummer brachte noch keine Ergebnisse, es dauert vermutlich einige Zeit bis die Daten im System erfasst sind. Nachmittags um 16 Uhr konnte man zumindest bei der DHL-Sendungsverfolgung mit der DHL-Nummer das Telegramm als zugestellt finden, bei der Sendungsverfolgung Brief war dagegen nichts zu finden und das System konnte mit der DHL-Nummer auch nichts anfangen.

Bildschirmkopie vom einer Abfrage der Sendungsverfolgung DHL am Sonntag den 27. November 16 Uhr - hier war das Telegramm schon sichtbar und gut dargestellt, auch wenn es im heutigen Internetzeitalter schneller gehen müsste während die gleiche Abfrage bei der Sendungsverfolgung Brief kein Ergebnis anzeigte - das Telegramm war hier nicht bekannt !!!
Bildschirmkopie vom einer Abfrage der Sendungsverfolgung DHL am Sonntag den 27. November 16 Uhr - hier war das Telegramm schon sichtbar und gut dargestellt, auch wenn es im heutigen Internetzeitalter schneller gehen müsste während die gleiche Abfrage bei der Sendungsverfolgung Brief kein Ergebnis anzeigte - das Telegramm war hier nicht bekannt !!!
Die Sendungsabfrage beim Briefbereich der Deutschen Post zur selben Urzeit ergab keine Ergebnisse wie die Bildschirmkopie zeigt
Die Sendungsabfrage beim Briefbereich der Deutschen Post zur selben Urzeit ergab keine Ergebnisse wie die Bildschirmkopie zeigt

 

Erst am nächsten Tag abends konnte man bei der Briefverfolgung eine Meldung finden, das das Telegramm erfolgreich zugestellt wurde. Im heutigen Internetzeitalter, wo alles sofort im Netz ist, ist dies nicht gerade ein hervorragender Service.

 

Der zweite Versuch ist ein normales Kurztelegramm ohne Schmuckblatt, das über einen Zusteller direkt überbracht werden sollte. Hier wird zwar beim Kauf des Telegramms in der e-Filiale am Bildschirm nach Nennung der Auftragsnummer die Telegrammnummer angezeigt, auf der Rechnung ist diese aber schon wieder verschwunden. Wenn der Absender nicht aufpasst, kann er hier den Service der Sendungsabfrage auch nicht nutzen. Ausgedruckt wird das Telegramm im jeweiligen Briefzentrum. Das Telegramm sieht genauso aus, wie weiter oben schon beschrieben. Einziger Unterschied ist, dass im Fenster die reine Telegrammnummer (TG100476234DE) und der entsprechende Strichcode zu finden ist.

Werktagstelegramm, im Fenster gut sichtbar der neue Barcode mit der Telegrammnummer, die hier mit TG beginnt
Werktagstelegramm, im Fenster gut sichtbar der neue Barcode mit der Telegrammnummer, die hier mit TG beginnt
Ausschnitt vom Deckblatt des Werktagstelegramms mit Strichcode und Zeitstempel, hier 25. Januar 2015 3 Uhr 30
Ausschnitt vom Deckblatt des Werktagstelegramms mit Strichcode und Zeitstempel, hier 25. Januar 2015 3 Uhr 30
Die zweite Seite des Werktagstelegramms, bis auf die andere Telegrammnummer vom Aufbau her identisch wie das Sonntagstelegramm
Die zweite Seite des Werktagstelegramms, bis auf die andere Telegrammnummer vom Aufbau her identisch wie das Sonntagstelegramm

 

Es gibt also bezüglich der Sendungsnummern einen Unterschied zwischen einen Sonntagstelegramm und einen Werktagstelegramm.

Die unterschiedlichen Barcodes des Telegramms, oben ein Werktagstelegramm, unten ein Sonntagstelegramm
Die unterschiedlichen Barcodes des Telegramms, oben ein Werktagstelegramm, unten ein Sonntagstelegramm

 

Aufgrund des extrem seltenen Versands von Telegrammen, war dem Zusteller die aktuelle Handhabung scheinbar nicht geläufig. Das Telegramm lag einfach im Briefkasten, obwohl der Empfänger anwesend war. Was beim Nachbearbeiten der Sendungsdaten vom Briefträger angegeben wurde, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Hier soll normalerweise bei einem reinen Briefzusteller ein interner Auslieferungsbeleg in Form einer beidseitig bedruckten Postsachen-Postkarte ausgedruckt und je nach Ergebnis der Zustellung danach scanntechnisch erfasst werden.

Das Werktagstelegramm ist zwar angekommen, in der Sendungsverfolgung aber bis heute nicht auffindbar
Das Werktagstelegramm ist zwar angekommen, in der Sendungsverfolgung aber bis heute nicht auffindbar

Nachträgliche Anmerkung: Offen ist bis heute noch, ob die Gangfolgesortierung in der Lage ist, das Telegramm auszusortieren, damit der Zusteller diese Sendung auch scantechnisch bearbeiten kann - wenn nicht, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, das das Telegramm mittels Sendungsverfolgung nicht nachweisbar ist

 

Beim Verbundzusteller geht dies alles schon vollelektronisch über den vorhandenen mobilen Scanner, in dem die entsprechende Zustellung dokumentiert werden muss. Diese Daten gelangen dann mit unbekannter Verzögerung zur Sendungsverfolgung. Wie bekannt, ist das deutsche „Sendungsverfolgungssystem“ in Europa nicht gerade das modernste, es dauert trotz Internetzeitalters etliche Stunden, bis die Daten vom Absender über eine Anfrage eingesehen werden können.

 

Resümee

 

Die Befragung verschiedener Zusteller ergab, dass ein Telegramm heute eher eine exotische Ausnahme ist. Es gab und gibt ja viel billigere teils originelle modernere Postalternativen für Kunden, beispielsweise der Versand einer MMS, die als Postkarte zugestellt wird (philatelie 325 – Juli 2004). Am ehesten vergleichbar mit dem heutigen Schmuckblatttelegramm ist aber eine individuell gestaltete Grußkarte der Deutschen Post, die auch wunschgemäß mit dem Briefträger zugestellt wird.

Eine der Alternativen zum Telegramm, hier der Außenumschlag einer Grußkarte Individuell mit einliegender auch individuell gestaltbarer Postkarte an einen Wunschempfänger vom 28. November 2016
Eine der Alternativen zum Telegramm, hier der Außenumschlag einer Grußkarte Individuell mit einliegender auch individuell gestaltbarer Postkarte an einen Wunschempfänger vom 28. November 2016

Hier kann man alles individuell selbst gestalten, die innenliegende Grußkarte (sowohl Vorder- als auch Rückseite), den passenden Außenumschlag und sogar die Briefmarke ist persönlich gestaltbar. Bei einem Standardbrief im Format C6 ist dies außerdem wesentlich günstiger – es kostet nur 4,90 Euro im Vergleich zu einem Schmuckblatttelegramm mit 17,10 Euro. Aus Sicht der Post ist die Versendungsform natürlich extrem positiv, mit wenig Aufwand wird ein sehr hoher Gewinn erzielt, welcher Geschäftsmann will das nicht? Daher dürfte dieses Produkt auch bei weiter sinkender Nachfrage noch einige Jahre überleben. Die mögliche Sendungsverfolgung ist aufgrund der genannten Fakten noch stark verbesserungswürdig.

 

Aus Kundensicht dürfte dies aber deutlich anders aussehen. Vom Preis her gibt es sogar private Alternativen, wie den Wurstbrief (siehe philatelie 358 – April 2007 und philatelie 360 – Juni 2007), der wesentlich origineller und auch teils sogar etwas günstiger ist als ein heutiges Telegramm. Bei sachgerechter Lagerung dieses Wurstbriefes im Kühlschrank ist dieser sogar heute noch so frisch wie vor 10 Jahren bei der Zustellung im Jahr 2007.

Eine weitere Alternative zum Telegramm, der Wurstbrief aus dem Jahr 2007, der nach 10 Jahren Lagerung im Kühlschrank immer noch frisch aussieht
Eine weitere Alternative zum Telegramm, der Wurstbrief aus dem Jahr 2007, der nach 10 Jahren Lagerung im Kühlschrank immer noch frisch aussieht

 

Da ein heutiges Telegramm eher als besonderes Ereignis dargestellt und eingesetzt wird und keine dringende Nachricht übermittelt werden muss, empfiehlt der Autor eher auf die modernen Produkte wie MMS als Postkarte oder die Grußkarte oder den Wurstbrief zuzugreifen, als auf das wesentlich teurere Telegramm.

 

Auslandstelegramme kann man heute nur über eine private Firma versenden. Wann dieser Service abgeschafft wurde, ist dem Autor nicht bekannt. Laut Internet wurde aber um die Jahrtausendwende bei vielen Postverwaltungen der Welt der Telegrammverkehr eingestellt, da die Handys zu diesem Zeitpunkt schon in aller Welt verbreitet waren.

 

Abschließend noch der Aufruf des Autors, zwecks Meldungen von im Original vorliegenden Schuckblättern und Werbeflyern zum Thema Telegramm aus den letzten 20 Jahren, da es hier noch Lücken bezüglich der Vollständigkeit in der Forschung gibt – danke.

 

Nachträgliche Ergänzungen zum Thema Telegramm:

Hier sollen schrittweise noch weitere ergänzende Infos zum Thema Telegramm erfolgen, beispielsweise, welche Schmuckblatter es seit 1990 gegeben haben soll oder welche Werbeflyer bekannt sind.

 

1. Informationen zu Schmuckblättern

Hier folgen nun in chronologischer Reihenfolge die Auszüge aus bekannten Werbeflyern zum Thema Telegramm, die die jeweiligen Schmuckblätter vorstellen, die es zu diesem Zeitpunkt gegeben haben soll. Die Betonung liegt dabei auf "gegeben haben soll", denn bisher konnten nicht alle dieser Schmuckblätter im Original nachgewiesen werden !

> im Aufbau

Bezüglich der Schmuckblätter sucht der Spezialsammler Norber Lüning auch entsprechende Informationen, speziell aus dem Zeitraum 1995 bis 2003 - seine email lautet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! - sein Einverständnis für die Nennung an dieser Stelle liegt mir vor.

Laut dem Produktflyer mit Stand 01. Januar 1999 erhältiche Schmuckblätter (15 verschiedene Motive abrufbar):

Schmuckblattauswahl mit Stand 01. Janaur 1999 laut Flyer der Post
Schmuckblattauswahl mit Stand 01. Janaur 1999 laut Flyer der Post

 Anläßlich der Expo 2000 in Hannover gab es vorübergehend ein spezielles Schmuckblatttelegramm nur von der Postexpo, wie der folgende Innenteil des Werbeflyers zeigt (Sammlung H. Lüning):

Sonderschmuckblatttelegramm, nur auf der Expo 2000 in Hannover erhältlich - Flyer Sammlung N. Lüning
Sonderschmuckblatttelegramm, nur auf der Expo 2000 in Hannover erhältlich - Flyer Sammlung N. Lüning

Mit Datenstand 09 - 2001 liegt ein weiterer Postflyer zum Thema Telegramm von Deutsche Post Euroexpress vor, laut diesem sind folgende abgebildete Schmuckblätter erhältlich:

Auszug aus einen Flyer der Deutschen Post mit Datenstand 09 - 2001 mit dem zu diesen Zeitpunkt erhältlichen Schmuckblättern, teils sind es die selben wie vorher, teils andere
Auszug aus einen Flyer der Deutschen Post mit Datenstand 09 - 2001 mit dem zu diesen Zeitpunkt erhältlichen Schmuckblättern, teils sind es die selben wie vorher, teils andere

 

Mit Datenstand 04 - 2016 gab es laut Pdf-Flyer Telegramm folgende 4 Schmuckblatttelegramme zur Auswahl:

Kopie eines pdf-Flyers Telegramm mit Datenstand 04 - 2015 mit vier verschiedenen Optionen
Kopie eines pdf-Flyers Telegramm mit Datenstand 04 - 2015 mit vier verschiedenen Optionen

Mit Datenstand Dezember 2016 wurde von der Webseite der Deutschen Post bezüglich Schmuckblätter die folgende Bildschirmkopie gemacht:

Bildschirmkopie der mit Datenstand 12 - 2016 lieferbaren Schmuckblätter - im Vergleich zum Datenstand 04 - 2015 ist hier noch ein 5. Schmuckblatt dazu gekommen
Bildschirmkopie der mit Datenstand 12 - 2016 lieferbaren Schmuckblätter - im Vergleich zum Datenstand 04 - 2015 ist hier noch ein 5. Schmuckblatt dazu gekommen

 

Achtung: Wenn Sie hier weitere Infos haben bitte ich um Scans per 300 dpi oder zumindest um entsprechende Infos zur Archivierung - danke

 

2. Informationen zu Werbeflyern

 im Aufbau

Folgende Flyer sind im Original oder als Scan bekannt (in chronologischer Reihenfolge):

 

> Flyer Deutsche PostEuroexpress mit Datenstand 01. Januar 1999

> Flyer zur Expo in Hannover mit Datenstand 06/2000

> Flyer Deutsche PostEuroexpress mit Datenstand 09 - 2001

> Flyer Deutsche Post Telegramm (pdf-Datei) mit Datenstand 04 - 2015 mit vier verschiedenen Schmuckblättern

> Bildschirmkopie der Webseite der deutschen Post mit Stand Dezember 2016, welche Schmuckblätter derzeit zur Verfügung stehen (5 verschiedene, dazu gekommen ist noch das Schmuckblatt für den Trauerfall - siehe auch oben Abbildungen)

 

Achtung: Wer kennt hier weitere weitere Flyer zum Thema Telegramm - bitte im Original oder als Kopie vorlegen - danke