Die geänderte Briefzusatzleistungen
(erschienen in der philatelie 319 - Januar 2004)
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In der letzten Ausgabe der philatelie (philatelie 318 - Dezember 2003) konnte das Gesamtkonzept der Technisierung der Briefzusatzleistungen (TBZL) rechtzeitig vorgestellt werden. Zum damaligen Zeitpunkt der Fertigstellung waren aber noch einige Details nicht abschließend festgelegt. Diese Festlegungen sind nun bis auf minimale Layoutkorrekturen bei den Nachnahmeprodukten abgeschlossen. Daher erfolgt nun rechtzeitig vor der Einführung ein ergänzender Bericht, über weitere vielfältige Fakten zu diesem Thema.
Selbstbucher
Die Vereinfachung der Briefzusatzleistungen führt zu einem erheblich geringeren Vorleistungsaufwand bei den Versendern mit Selbstbucher-Vertrag. Daher entfallen mit Genehmigung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post die Entgeltermäßigungen für Selbstbucher mit Ablauf des Jahres 2003. Dazu erfolgte im Laufe des Novembers eine Versandaktion per Postsache Einschreiben Rückschein, in der diese Verträge fristgerecht gekündigt werden. Diesem Kündigungsschreiben liegen zwei kleine Informationsflyer über Einschreiben und Nachnahme bei (Stand 10/2003), die in Kurzform einen Überblick über die Neuerungen geben. Wesentlich ausführlicher sind allerdings die neuen Handlings-Broschüren "Einschreiben" (Stand 01/2004 - Mat-Nr. 676-601-016) sowie "Nachnahme" (Stand 01/2004 - Mat-Nr. 675-201-120). Da diese in der Anfangszeit oft schnell vergriffen sind, erfolgt nun eine ausführliche Zusammenfassung aus philatelistischer und postgeschichtlicher Sicht. (Ergänzende Anmerkung: alle Abbildungen stammen aus den eben genannten 2 Handlings-Proschüren)
Einschreiben
Die Begriffe Einschreiben, Einschreiben-Einwurf, Rückschein und Eigenhändig bleiben wie bisher beestehen. Auch die jeweilige Funktion und der Preis und die Haftungsbeträge werden unverändert übernommen. Ändern wird sich dagegen das Label in der Farbe (nur noch schwarz weiß) und im Layout. Zukünftig gibt es auch verschiedene Formen der Label. Manche dieser Varianten sind aber keine richtigen Label im klassischen Sinne, da hier die Einschreibinformation in einen anderen Teil integriert wurde.
Am Schalter von großen Postfilialen kann man Label aus dem Labeldrucker, mit oder ohne Digitalmarke, erhalten. Handelt es sich um eine kleinere Agentur oder einen Selbstbucher, so wird das schon vorgestellte Universal-Label benutzt werden.
Diese werden wieder in zwei Formen als Block zu je 50 Stück und als Rolle mit 500 Stück erhältlich sein. Für Selbstbucher mit großen Aufkommen wird es modifizierte produktspezifische Label in einer Rolle mit 500 Stück geben.
Versender, die große Postfertigungsstraßen besitzen und Einschreiben maschinell bestücken, können maschinelle Label zu je 1000 Stück bestellen.
Neu wird das sogenannte "integrierte Label" sein. Hier können Kunden mit entsprechender Ausrüstung die entsprechenden Einschreibinformationen direkt in das Schreiben im Fensterbereich integrieren.
Vermutlich ab April 2004 soll dies auch bei der PC-Freimachung (Produktname "STAMPIT") und der DV-Freimachung möglich sein. Eine Aussage über die Integration in den Absenderfreistempel erfolgte noch nicht, dürfte aber vemutlich auch spätestens zur CeBIT 2004 in Hannover unter dem Produktnamen "FRANKIT"vorgestellt werden. Man kann daher bei diesen Formen nicht direkt von einem Label sprechen, da die entsprechenden Informationen bei der Erstellung direkt aufgedruckt werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Label selbst herzustellen. Dazu muss aber eine Zertifizierung durchgeführt werden, die bestimmte Qualitätspunkte wie beispielsweise Grundformate oder Barcode nach DIN EN 1635 prüft.
Bedingt durch diese Änderungen wird es natürlich auch im Formularbereich Modifikationen ergeben. Zu diesem Bereich gehört der Rückschein National und die entsprechenden Einlieferungsbelege; beide vereinfachen sich. Der Rückschein National (neue Mat-Nr. 911-008-000) wird sowohl vorne als auch hinten geändert. Vorne erfolgt nur noch der Ausfüllhinweis für zwei statt vier Punkte, hinten ändert sich das Layout deutlicher (siehe Abbildung). Liefert der Kunde größere Mengen Einschreiben ein, so muss er nun die Sendungen jeder
Sendungskategorie (Block) fortlaufend vorsortieren, entsprechend nummerieren und auf dem Einlieferungsbeleg (Mat-Nr. 912-667-100) nur noch die erste und die letzte Nummer des Blocks aufkleben.
Für Großversender gibt es auch ein Softwarepaket (PostKIT 6.0), welches die Versandvorbereitungen für Einschreiben erleichtert. Neben einer softwaregestützten Versandvorbereitung können diese Großversender auch alle notwendigen Einlieferungsunterlagen selbst erstellen und die Einlieferungsdaten für spätere Recherchen archivieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit der Abfrage nach dem Sendungsstatus. Dies kann man alles kostenlos aus dem Internet herunterlagen (www.deutschepost.de/postkit).
Nachträgliche Ergänzung: Es folgen noch zwei Bilder als zusätzliche Ergänzung zu den Empfangsberechtigten eines Einschreibens und der Auslieferung durch Abholung:
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Der Begriff Nachnahme und die Preise und Leistungen bleiben derzeit unverändert. Ändern wird sich hier das Label und das Formular sowie der dazugehörige Inkasso-Beleg.
Wie schon in der letzten Ausgabe angekündigt, wird vor dem Strichcode von Nachnahme Inland nun ein großes N stehen. Speziell für die Nachnahme wird ein modifziertes Formular (Mat-Nr.?) eingesetzt.
Weiter wird es auch zukünftig die Nachnahme-Karte (Mat-Nr.?) in überarbeiteter Form geben.
Interessant ist dabei, dass der Inkassobeleg nun auch einen Strichcode besitzt. Neben diesen beiden Möglichkeiten besteht natürlich auch die Option Nachnahmelabel zu benutzen.
Wie bei den Einschreiben auch gibt es einmal für große Filialen die Labeldrucker. Zusätzlich gibt es ein eigenes Standard-Label für Nachnahme Inland a 500 Stück.
Bei dem der Betrag und die Daten für die Konto-Nr. und die Bankleitzahl mit integriert wurden. Diese Daten wurden ja bisher manuell oder alternativ auf separaten Zusatzlabeln vermerkt. Maschinelle Label werden nicht erwähnt, aber auch hier bsteht die Möglichkeit der sogenannten "integierten Label". Hier gelten die selben Fakten wie weiter oben bei den Einschreiben schon erwähnt.
Sehr interessant ist, dass Nachnahmesendungen zukünftig im Inland keine Schaltersendungen mehr sind, sondern dass diese als gewöhnliche Briefsendungen im Briefkasten eingeliefert werden. Daher entfallen hier auch die entsprechenden Einlieferungslisten. Das heißt natürlich auch, dass es letztmalig am 31. Dezember 2003 Einlieferungsbelege für Nachnahmesendungen geben wird.
Nachträgliche Ergänzung: Es folgen hier noch eine Info zur Auslieferung der Nachnahme durch Abholung:
Übergangsfristen
Diese vielfältigen Änderungen können natürlich nicht von heute auf morgen bundesweit umgestellt werden. Der Aufwand zur Herstellung entsprechender neuer Labelvordrucke und entsprechenden Informationsmaterials sowie die Verteilung erfordern Zeit und logistische Kapazitäten. Aus diesem Grunde wird es Übergangsfristen geben müssen. Zuerst werden alle großen Filialen mit einem gewissen Grundbedarf ausgestattet werden. Auch Selbstbucher können nach dem derzeitigen Stand ncoh bis zum April 2004 ihre alten Label aufbrauchen (laut Auskunft des Geschäftskundenservicees in Bielefeld). Es wird also aus philatelistischer und postgeschichtlicher Sicht für den Sammler eine interessante Zeit der Umstellung geben. Nun auch noch alle möglichen Varianten und Optionen aufzulisten, würde zu weit führen; aber diese ergänzenden Fakten liefern die nötigen Grundlagen, je nach individuellen Wünschen diese Phase der Postgeschichte zu dokumentieren.
Nachträgliche Ergänzung: Es folgt noch eine Abbildung mit Infos zum generellen Herstellen von eigenen Labels nach einer zertifizierten Zulassung: