Privatpost
In dieser Rubrik werden alle Artikel und Beiträge rund um die moderne Privatpost zusammengefasst. Mit "moderner Privatpost" meine ich die weiteren Wettbewerber der Deutschen Post AG im Inland aber auch im Auslandsverkehr von und zu Deutschland nach der Liberalisierung der Postmärkte ab 1998. Der Bereich wird in zwei große Abschnitte aufgeteilt werden.
Der erste Teil beschäftigt sich mit dem Inlandsbereich und deren Entwicklung. Bekannte Beispiele dafür sind Firmen wie Pin AG, oder TNT als große Firmen. Als eher regional tätige Firmen treten oft Töchter von Zeitungsverlagen auf wie beispielsweise Mainpost (Würzburg) oder Maximail (Darmstadt) um nur einige wenige zu nennen, die auch heute noch aktiv sind. Anfangs wurde der Markt ja schrittweise liberalisiert und die neuen Postunternehmen bekamen Lizenzen von der damaligen Regulierungsbehörde (heute Bundesnetzagentur) für bestimmte Kategorien. Diese Katgeorien waren in der Regel höherwertige Dienstleistungsmerkmale. Im Laufe der Jahre wurden die Gewichtsgrenzen, zu denen auch normale Post ohne höherwertige Dienstleistungsmerkmale befördert werden durfte, immer weiter abgesenkt bis zum Jahr 2008. Seit diesem Zeitpunkt herrscht freier Wettbewerb und man spricht nicht mehr so sehr von den jeweiligen Lizenzen der Firmen, sondern nur noch von den Firmen selbst.
Generell läßt sich sagen, das es hier Firmen gab die Lizenzen hatten, diese aber nie nutzten und oder das es auch viele kleine Firmen gab die sich auf diesem Sektor versuchten, aber teils sehr schnell wieder aufgaben oder pleite gingen. Es herrschte und herrscht heute noch teils ein reges Kommen und gehen von neuen Firmen. In den letzten Jahren gab es oft aber auch Neugründungen aus pleite gegangenen Altfirmen unter neuen Namen oder Übernahmen von größeren Firmen. Oft haben auch verschiedene Firmen untereinander kooperiert. So entstehen oder entstanden auf den entsprechenden Belegen weitere interessante Zusatzvermerke. Diese Kooperationen haben aber oft auch gewechselt. Im Jahr 2008 versuchte man erstmals eine bundesweit tätigen Privatpostdienstleister aufzubauen. Dies sollte unter dem Dach der Pin AG passieren. Mit viel Geld und vielen Verhandlungen wurde hier in kurzer Zeit auf dem Privatpostsektor vieles umstrukturiert. Aufgrund geänderter Gesetze aber auch von Fehlentscheidungen der Verantwortlichen in den entsprechenden Unternehmen ging diese Strategie nicht auf und zerplatzte. Die Folge waren, das viele Firmen abgewickelt wurden oder unter neuen Namen in teils geänderten Bereichen tätig wurden. Etwas später hat sich dann ein neues bundesweites Netzwerk P 2 (Die zweite Post) gegründet und ist heute immer noch im stetigen Aufbau. Hier wird nicht über Fussionen und Aufkäufe wie im Fall Pin AG gearbeitet, hier wird schrittweise aufbauend auf bestimmten Kriterien dauerhaft kooperiert und zusammen gearbeitet. Diese neue Allianz wurde scheinbar einigen Beteiligten im Markte unheimlich und es wurde eine weiteres separates Netzwerk namens "Mailalliance" gegründet und aufgebaut. Beide großen Netzwerke P2 und Mailallianz arbeiten mehr gegeneinander als miteinander. Die Zukunft wird zeigen, wer hier überleben wird.
Es ist daher nicht sehr einfach alle Privatpostunternehmen festzuhalten und deren Lebensgeschichte zu dokumentieren. Der Heimatsammler sollte hier besonders aktiv sein.
Allerdings lassen sich doch im Laufe der Jahre allgemeinere Trends herauskristallisieren, über die hier schwerpunktmäßig berichtet werden soll oder wurde oder wird (beispielsweise die Konsolidierung oder die neuen Netzwerke wie P2 und Mailallianz).
Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Privatpost aus dem Ausland nach Deutschland oder umgekehrt von Deutschland ins Ausland. Dieser Teil ist aber noch schwiriger zu belegen und zu dokumentieren als der erste Teil. Hier haben nicht nur Privatpostfirmen ihre Finger im Spiel. Auch die deutsche Post AG und oder ausländische Postverwaltungen (Beispiel: Swisspost - Posttochter der Schweizer Post) spielen hier munter mit. Auch hier gibt es oft Versandwege, die teils sehr kurz funktioniert haben und mehr oder weniger deutliche Spuren auf den entsprechenden Briefen hinterlassen haben. Weiter muß man hier noch unterscheiden zwischen dem Weg von Deutschland ins Ausland und vom Ausland nach Deutschland.
Fall A - Von Deutschland ins Ausland
Unterscheiden kann man hier zum einen Privatpostunternehmen aus Deutschland, die Post fürs Ausland annehmen und über alternative Wege an der Deutschen Post AG vorbei ins Ausland weiter befördern oder befördern lassen.
Zum zweiten gibt es aber den Fall das die Deutsche Post AG selbst Post statt über die Post des jeweiligen Empfängerlandes zu schicken diese teilweise über andere Firmen und oder eigene Tochterunternehmen ins Ausland bis zum Endkunden befördert und oder befördern und verteilen läßt. Hier liefen oder laufen zeitweilig Versuche nach England, Holland und Spanien. Dokumentieren lassen sich die Vorgänge aber leider extrem schwierig. Dies liegt natürlich auch daran, daß man hier selten gelaufene Umschläge aus Deutschland nach Spanien, England oder Holland findet, mit denen die deutsche Post AG teilweise solche Expermiente gemacht hat oder macht. Der absendende Kunde erfährt von diesen Spielen aber nichts. Auch hier dürfte die Laufzeit durch die zusätzlichen Umwege länger werden und vor allem im Retourenfall dürfte es zum Glücksspiel werden ob die Sendung wirklich zurück kommt, wenn diese nicht zustellbar ist.
Fall B - Vom Ausland nach Deutschland
In dem Fall das Auslandspost nach Deutschland gelangt, ohne über die deutsche Post AG zum Endkunden (Empfänger der Sendung) zugestellt zu werden, steckt in der Regel eine ausländische Postverwaltung, die Kosten sparen wollen oder die ihre Konkurrenz ärgern wollen. Ein schon lange bekannter und typischer Fall ist die Post aus Holland nach Deutschland, die ohne es dem Absender mitzuteilen an der Deutschen Post AG vorbei über hier vorhandene Privatpostdienstleister und der Tochter der holländischen Post (TNT) in Deutschland zum Endverbraucher gelangen. Die Laufzeit geht dabei aber oft den Bach runter. Dies bekommt der ahnungslose Kunde am holländischen Postschalter aber nicht mitgeteilt. Ist die Sendung nicht zustellbar dürfte es auch hier oft zu einem Glücksspiel werden, ob die Sendung dann tatsächlich den selben Weg zurück zum Absender findet!
Weitere typische Länder aus denen Post an der Deutschen Post AG vorbei nach Deutschland gelangen sind Frankreich, Schweiz und Lichtenstein sowie Österreich. Die Spuren der Beförderung, die dies nachweisen sind in all diesen Fällen leichter zu finden als im umgekehrten Fall. Dies liegt daran, daß die jeweiligen deutschen Privatpostfirmen, die an der weiteren Beförderung beteiligt sind, oft entsprechende Vermerke auf der Vorderseite des Briefes anbringen.
Teil 1 - Privatpost im Inland
Hier sind schon folgende Artikel erschienen (fett und verlinkt - auch schon vorhanden):
1. Neues Sammelgebiet: Privatpost (Datenstand: November 2001 - BMS) Als Einstieg dazu werden hier ausschnittsweise schon 5 Bilder als kleine Auswahl gezeigt, um die Vielfalt dieses Themas anzudeuten, zuerst ein Einschreibebrief mit Prviatpostmarken, ein gewöhnlicher Freimachungsvermerk als Handstempel, ein Strichcodelabel, ein an die deutsche Post umgeleiteter Brief und ein sehr seltener postalischer Nebenstempel zum Thema Privatpost
2a. Konsolidierung, ein weiterer Schritt zur Liberalisierung der Postmärkte (Datenstand: Juni 2006 - philatelie) Als Einstieg wird nun ein typischer Beleg dieser Art gezeigt, er enthält in der Regel vorne eine K-Nummer und eine Zählnummer und hinten oft eine Linearkodierung.
2b) Tabelle mit Übersicht über die bekannten Konsolidiernummern (Datenstand März 2012 - Autor Detlef Boneß - befindet sich auf Seite der Arge Briefpostautomation e.V.)
3. Die Pin Group - einer der Wettbewerber der Deutschen Post AG (Datenstand: Oktober 2007 - philatelie)
4. Zehn Jahre Postkonsolidierung in Deutschland (Datenstand: August 2015 - philatelie) - Als Einstieg dazu folgen nun noch 4 verschiedene Bilder mit Kurzinfos zum Einstieg.
5. Pdf-Archiv mit interessanten Dateien zum Thema Privatpost (im Aufbau ab August 2015) - Zum Start wurden erst einmal die aktuellen Pdf-Dateien der Bundesnetzagentur mit den gütligen Lizenzen archivert. Wer hat hier ältere Dateien und kann diese zur Verfügung stellen ? - schon jetzt recht herzlichen Dank für die Mithilfe - der Autor.
6. Privatpost: Postzustellungsaufträge (Datenstand Januar 2021 - Veröffentlicht in philatelie 524 - Februar 2021). Zum Einstieg ergänzend dazu noch zwei Bilder:
7. Postalische Nebenstempel und Aufkleber auf Privatpostbelegen ( erscheint in der Zeitschrift philatelie 533 - November 2021 - Vorabveröffentlichung) - Zum Einstieg folgen hier noch zwei Bilder
8. 2-D-Barcodes im Bereich der Privatpost (zur Steuerung von Prozeßen) - in Planung - gezeigt werden hier nun in der Übersicht erste Beispiele zu diesem Thema - weitere bitte melden - danke
Teil 2 - grenzüberschreitende Privatpost vom oder ins Ausland
Hier existiert derzeit noch kein Artikel, es gibt zwar Planungen dazu aber diese sind noch nicht abgeschlossen.
Fall A - von Deutschland ins Ausland
Als kuren Einzelfall, der zu diesem Teil passt möchte ich hier aber zum einem Beitrag bei den Schnellinformationen der Arge Briefpostautomation aus dem Jahre 2011 verweisen, der einen solchen Fall näher erläutert (folgen Sie einfach diesem Link)
Fall B - vom Ausland nach Deutschland