Erste Fälschung einer Zuschlagsmarke

 

(erscheint in der Zeitschrift philatelie 516 - Juni 2020 - Vorabveröffentlichung)

Co-Autor Bernd Hanke

 

Kurz vor Ostern erhielt der Autor erste Informationen zu zwei neuen nassklebenden Fälschungen von Marken aus dem Jahr 2019. Besonders überrascht war er, das hier erstmals eine Zuschlagsmarke gefälscht wurde. Es handelt sich dabei um die Michel-Nummer 3487, herausgegeben am 1. August 2019. Dies ist der Höchstwert der Jugendmarkenserie 155 + 55 Cent mit dem Motiv „Mopsfledermaus“.

Bogenoberrand mit EAN-Code der echten Marken gescannt mit 600 dpi
Bogenoberrand mit EAN-Code der echten Marken gescannt mit 600 dpi

Aus der selben Quelle stammt auch noch eine weitere Fälschung, die 270 Cent Marke mit dem Motiv Fritz Bauer, Michel-Nummer 3502 herausgegeben am 2. November 2019. Diese Marke wurde also schon knapp vier Monate nach Herausgabe als Fälschung angeboten. Interessant ist bei beiden Marken ferner, das dies nun erstmals nassklebende Marken sind, bei denen der im Bogenrand integrierte EAN-Code mit gefälscht wurde. Beide Fälschungen wurden in sehr guter Qualität hergestellt und sind nur in einigen Details und mit Fachwissen von den Originalen unterscheidbar. Die Vorstellung dieser beiden Fälschungen beginnt mit der 270 Cent Marke „Fritz Bauer“, gefolgt von der Jugendmarke mit Zuschlag.

 

 

Fritz Bauer

 

Das Format des Kleinbogens weicht bei der Fälschung nur minimal in der Höhe um 0,05 Zentimeter ab. Der Kleinbogen hat beim Original 11,45 Zentimeter in der Breite und 15,8 Zentimeter in der Höhe.

Scan des falschen Kleinbogens Fritz Bauer
Scan des falschen Kleinbogens Fritz Bauer

Die Marken selbst haben ein Format von 44 x 26,2 Millimeter. Die Perforation beträgt bei beiden 13 ½ Kammzähnung. Gedruckt wurden beide im Zwei-Farben-Offsetdruck, Rot (ungerastert), Schwarz 45 Grad gerastert und teilweise auch ungerastert. Nur beim Original existiert zusätzlich ein farbpigmentfreier Unterdruck im Markenbereich mit einer Rasterung von 45 Grad , in dem die seltenen Erden als zusätzliches Sicherheitselement versteckt sind. Dieser Unterdruck existiert aber nicht auf der gesamten Fläche, weitere Details dazu später bei den Sicherheitsmerkmalen.

 

Beide Kleinbögen erzeugen einen ungleichen Farbeindruck auf den Betrachter, der zumindest einem der beiden Autoren auch ohne Hilfsmittel aufgefallen ist. Der zweite Autor ist hier aber eher der Meinung, das diese Fälschung im Vergleich zu vielen anderen bisher vorgestellten Fälschungen doch sehr gut gelungen ist. Eine Aufnahme bei Taglicht 6000 K (Kelvin) zeigt links die originale Marke in der Farbe Rot mit hellerem Farbeindruck, und rechts die Fälschung mit einem etwas dunkleren Farbeindruck.

Farbvergleich der roten Farbe – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Farbvergleich der roten Farbe – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Beginnen wir nun mit einem Vergleich einiger ausgewählter Bildelemente des Motivs. Sowohl beim Original als auch bei der Fälschung wurde die Bildfläche des Porträts mit schwarzen Rasterpunkten im Winkel von 45 Grad gestaltet. Die Rasterpunkte haben bei beiden unterschiedliche Größen, unterscheiden sich aber im Abstand. Beim Original beträgt der Abstand der Rasterpunkte 0,11 Millimeter, bei der Fälschung allerdings nur 0,09 Millimeter. Daher wirkt die schwarze Farbe hier bei der Fälschung unter Vergrößerung stumpf mit einem Strich ins Grüne. Im Bereich des Hemdes wechseln sehr kleine Rasterpunkte mit großen Zwischenraum zu größeren Punkten ohne Berührung (Punktschluss) im Bereich des Gesichts. Zwar gibt es diesen Effekt (Punktschluss) auch bei der Fälschung, bedingt durch den geringeren Abstand der Rasterpunkte kann man hier aber im Vergleich doch leichte Unterschiede erkennen.

Bildausschnitt vom Hemd – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt vom Hemd – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt vom Gesicht – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt vom Gesicht – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Im Bereich der Krawatte werden die schwarzen Rasterpunkte sehr groß und gehen ineinander über (Punktschluss). Sichtbar bleiben die hellen Zwischenräume (Lichter). Bei der Fälschung dagegen bewirkt der auftretende Punktschluss der kleineren schwarzen Rasterpunkte, das die helleren Zwischenräume (Lichter) nicht mehr zu sehen sind. Die Farbe wirkt hier blass und stumpf.

Bildausschnitt von der Krawatte oben – links die echte Marke – rechts die Fälschung , bei der keine helleren Zwischenräume mehr zu sehen sind
Bildausschnitt von der Krawatte oben – links die echte Marke – rechts die Fälschung , bei der keine helleren Zwischenräume mehr zu sehen sind
Bildausschnitt der Krawatte im unteren Teil – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt der Krawatte im unteren Teil – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Ein Vergleich einiger ausgewählter Schriftelemente bringt oft weitere Detailunterschiede zu Tage. Bei diesem Original (Fritz Bauer) und dessen Fälschungen ist allerdings nicht viel erkennbar. Bei beiden ist die Schrift im Schreibmanschinenstil gestaltet, ungerastert und wechselt in den Farben Rot und Schwarz. Auch die Jahreszahl 2019 ist in beiden Fällen sauber umrandet und ungerastert gedruckt.

Bildausschnitt eines Teils der Schrift – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt eines Teils der Schrift – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Im Bogenrandbereich tritt die optische Täuschung der Farbwirkung sowohl bei der echten als auch der falschen Marke auf. Hier wirkt die rote ungerasterte Fläche im Bereich der weißen Buchstaben dunkel. Allerdings hat bei der Fälschung hier das Rot die Tendenz zu Violett.

Bildauschnit vom Bogenrand im roten Bereich – links die echte Marke – rechts die Fälschung mit der Tendenz zu Violett
Bildauschnit vom Bogenrand im roten Bereich – links die echte Marke – rechts die Fälschung mit der Tendenz zu Violett

Ein weißer Punkt im „D“ von Demokrat scheint kein Plattenfehler zu sein, den er befindet sich spiegelbildlich auch auf der anderen Seite des Bogens. Selbst dieses Detail wurde bei der Fälschung gut nachgemacht.

Bildausschnitt vom Bogenrand mit dem Schriftzug „Demo“ links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt vom Bogenrand mit dem Schriftzug „Demo“ links die echte Marke – rechts die Fälschung

Im Bereich der schwarzen Schrift erscheint die rote Farbe sowohl beim Original als auch bei der Fälschung heller.

 

Betrachten wir nun zum Schluss die UV-und IR-Sicherheitselemente genauer. Im Original zeigt sich unter UV-Licht 365 Nanometer eine gewohnt kräftige gelbe Fluoreszenzreaktion. Der Fluoreszenzstoff liegt hier in der Papieroberfläche. Aber auch die Fälschung zeigt praktisch identische Eigenschaften, eine Unterscheidung zum Original ist hier also mit dieser Methode nicht möglich. Allerdings deutet ich bei größerer Einzelbetrachtung einer echten Marke unter UV-Licht 365 Nanometer ein leichter Unterschied in der Farbwirkung zwischen dem Porträt (Kopf und Oberkörper) und dem übrigen Markenbereich an.

Vergleich bei größerer Betrachtung einer Einzelmarke – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Vergleich bei größerer Betrachtung einer Einzelmarke – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Dieser Unterschied wird in der Betrachtung der Marken unter UV-Licht 256 Nanometer deutlicher. Die Flächen außerhalb des Porträts reagieren bläulich.

Eine echte Marke unter UV-Licht mit 256 Nanometer
Eine echte Marke unter UV-Licht mit 256 Nanometer

Diese bläuliche Reaktion ist aus den ersten Ausgaben mit Doppelnominale oder Euro-Währung beispielsweise der Sehenswürdigkeiten bekannt und wurde seinerzeit als Sicherheitsaufdruck interpretiert. Es handelt sich hier allerdings um einen zusätzlichen farblosen Druck, der als Träger der Seltenen Erden dient. Unter UV-Licht 256 Nanometer und Mikroskop ist ein Druckraster mit 45 Grad erkennbar.

Ausschnitt einer echten Marke unter UV-Licht mit 256 Nanometer unter einem USB-Mitroskop – hier sieht man deutlich das Druckraster der seltenen Erden
Ausschnitt einer echten Marke unter UV-Licht mit 256 Nanometer unter einem USB-Mikroskop – hier sieht man deutlich das Druckraster der seltenen Erden

In diesem Bereich des farblosen Druckes reagiert unter 980 Nanometer IR-Licht mit einer grünen Fluoreszenzreaktion auf die „Seltenen Erden“.

 

 

Die gefälschte Mopsfledermaus

 

Besonders überraschend ist die zweite Fälschung aus der selben Quelle, wie die 270 Cent Fritz Bauer. Hier wurde erstmals eine Zuschlagsmarke gefälscht. Die Fälschung hat eine sehr gute Qualität, die einzige Ausnahme ist hier, das man das zweite Sicherheitselement bei Briefmarken, die „Seltenen Erden“ nicht mit gefälscht hat.

Bogenoberrand mit EAN-Code der echten Marken gescannt mit 600 dpi
Bogenoberrand mit EAN-Code der echten Marken gescannt mit 600 dpi

Das Format des Kleinbogens ist nahezu identisch mit 11,5 Zentimeter x 15,75 Zentimeter. Hier gibt es nur eine minimale Abweichung bei der Höhe von 0,05 Zentimeter. Das Format der Marken ist identisch mit 44 x 26,2 Millimeter. Während das Original eine Schleifperforation mit 13 ½ hat besitzt die Fälschung eine Kammperforation von 13 ½ x 13 ¾. Gedruckt wurden beide im Vier-Farben-Offsetdruck sowie der Farbe Silber (ungerastert). Die Rasterwinkel sind sowohl bei dem Original als auch bei der Fälschung identisch mit Gelb 0 Grad, Magenta 45 Grad, Cyan 75 Grad und Schwarz 15 Grad. Zusätzlich besitzt das Original einen farbpigmentfreien Unterdruck im Markenbereich mit 45 Grad, in dem die seltenen Erden integriert sind.

Übergang der Farben beim Bogenrand – oben ist das Original, unten die Fälschung
Übergang der Farben beim Bogenrand – oben ist das Original, unten die Fälschung

Beim Bogenrand gibt es allerdings leichte Unterschiede des Übergangs der Farben. Hier ist die schwarze Farbe im Original deutlich kräftiger ausgeführt. Im Dublikat wirkt diese blass. Im mittleren Bereich ist beim Original ein Rotanteil vorhanden, der bei der Fälschung fehlt. Auch im rechten Teil fehlt dieser Rotanteil, daher wirkt hier die blaue Farbe eher blass.

 

Vergleichen wir nun einige ausgewählte Bildelemente genauer. Beim Original findet man durch ein konventionelles Druckraster die typische Rosettenbildung. Diese ist bei der Fälschung nicht vorhanden, trotz des Einsatz des konventionellen Druckrasters. Dies führt zu einigen Unterschieden bei der linken Flügelspitze, der Detailierung der Gesichtszüge, der Linienführung im rechten Flügel und den Füßen, wie die folgenden Vergleichsbilder zeigen.

Ausschnitt der linken Flügelspitze bei der beim Original links eine angedeutete nach unten zeigende Spitze vorhanden ist, die rechts bei der Fälschung nur in runder Form nachgemacht wurde
Ausschnitt der linken Flügelspitze bei der beim Original links eine angedeutete nach unten zeigende Spitze vorhanden ist, die rechts bei der Fälschung nur in runder Form nachgemacht wurde
Ausschnitt der Gesichtszüge der Fledermaus – links das Original und rechts die Fälschung mit wesentlich ausführlicher Detailierung der Gesichtszüge ohne die typischen Rosetten
Ausschnitt der Gesichtszüge der Fledermaus – links das Original und rechts die Fälschung mit wesentlich ausführlicher Detailierung der Gesichtszüge ohne die typischen Rosetten
Ausschnitt der rechten Flügelspitze – links das Original – rechts die Fälschung ohne die typischen Rosetten
Ausschnitt der rechten Flügelspitze – links das Original – rechts die Fälschung ohne die typischen Rosetten
Ausschnitt der Füße der Fledermaus – links das Original, wo die Füße nur angedeutet sind, während diese bei der Fälschung viel deutlicher wirken
Ausschnitt der Füße der Fledermaus – links das Original, wo die Füße nur angedeutet sind, während diese bei der Fälschung viel deutlicher wirken

Der Vergleich einiger ausgewählter Schriftelemente, die ungerastert mit Silber gedruckt wurden, führt zu keinen erkennbaren Unterschieden, wie die folgenden zwei Bildausschnitte zeigen.

Ausschnitt des Zuschlags von 55 Cent – links die echte Marke, rechts die Fälschung
Ausschnitt des Zuschlags von 55 Cent – links die echte Marke, rechts die Fälschung
Ausschnitt eines Teils der Schrift hier einige Buchstaben vom Wort Fledermaus – links die echte Marke rechts die Fälschung
Ausschnitt eines Teils der Schrift hier einige Buchstaben vom Wort Fledermaus – links die echte Marke rechts die Fälschung

Nur bei einem ganzen Bogen sind weitere Erkenntnisse auffindbar, wenn man sich die Farbübergänge im Bogenrand anschaut, wie die folgenden drei Teilausschnitte links, aus der Mitte und von Rechts zeigen.

Teilausschnitt der Schrift „Gutes tun“ vom linken Bogenrand – bei der echten Marke links wirkt die schwarze Farbe mit starken Farbauftrag glänzend, während diese beim rechten Ausschnitt von der Fälschung einen geringeren Farbauftrag hat und auch einen erkennbaren Rasterwinkel zeigt
Teilausschnitt der Schrift „Gutes tun“ vom linken Bogenrand – bei der echten Marke links wirkt die schwarze Farbe mit starken Farbauftrag glänzend, während diese beim rechten Ausschnitt von der Fälschung einen geringeren Farbauftrag hat und auch einen erkennbaren Rasterwinkel zeigt
Der selbe Teilausschnitt der Schrift aus dem mittleren Bogenbereich, - hier sieht man links bei der echten Marke eine beginnende Rosettenbildung, die bei der Fälschung rechts nicht vorhanden ist
Der selbe Teilausschnitt der Schrift aus dem mittleren Bogenbereich, - hier sieht man links bei der echten Marke eine beginnende Rosettenbildung, die bei der Fälschung rechts nicht vorhanden ist
Die entsprechenden Teilausschnitte vom rechten Bogenrand – links das Original, rechts die Fälschung bezüglich des Übergangs der Farbe nach Blau
Die entsprechenden Teilausschnitte vom rechten Bogenrand – links das Original, rechts die Fälschung bezüglich des Übergangs der Farbe nach Blau

Auch ein weiterer Bildausschnitt des EAN-Codes vom Bogenrand liefert keine großen unterschiedlichen Erkenntnisse.

Ein Teilausschnitt vom EAN-Code – links von den echten Marken, rechts von der Fälschung
Ein Teilausschnitt vom EAN-Code – links von den echten Marken, rechts von der Fälschung

Eine Betrachtung der Rückseite bezüglich der Zähnung (Perforation) liefert allerdings einige Unterschiede. Während die echten Marken rückseitig eine erkennbare Schleifperforation ausweisen, zeigt die Fälschung hier eine erkennbare Kammperforation.

Vergleich der Zähnung von hinten – links die echte Marke mit Schleifperforation, rechts die Fälschung mit erkennbarer Kammperforation
Vergleich der Zähnung von hinten – links die echte Marke mit Schleifperforation, rechts die Fälschung mit erkennbarer Kammperforation

Betrachten wir nun zum Schluss noch die UV und IR-Merkmale. Bezüglich der gelben Fluoreszenz auf UV-Licht mit 365 Nanometer, kann man keine Unterschiede zwischen der echten Marke und der Fälschung feststellen. Bei der Fälschung ist auch keine sonst oft typische Lackschicht vorhanden, in der die UV-Substanz zum Schluss eingearbeitet wurde.

Vergleich der echten Marken oben und der Fälschung unten unter UV-Licht 365 Nanometer
Vergleich der echten Marken oben und der Fälschung unten unter UV-Licht 365 Nanometer

Betrachtet man nun diese Marken unter UV-Licht mit 256 Nanometer (Phosporlampe), so sieht man bei der echten Marke eine bläuliche Fläche in der Mitte der Marken als Reaktion auf diese Wellenlänge. Hier wurde zuerst in einem farblosen Druck im Winkel von 45 Grad die „Seltenen Erden“ eingebaut. Dies ist unter einem USB-Mikroskop bei entsprechender Beleuchtung gut sichtbar.

Vergleich der echten Marken oben und der Fälschung unten unter UV-Licht mit 256 Nanometer (Phosporlampe)
Vergleich der echten Marken oben und der Fälschung unten unter UV-Licht mit 256 Nanometer (Phosporlampe)
Das Druckraster mit 45 Grad, in dem Bereich wo die seltenen Erden als zusätzliches Sicherheitselement eingebaut sind
Das Druckraster mit 45 Grad, in dem Bereich wo die seltenen Erden als zusätzliches Sicherheitselement eingebaut sind

Dies ist mit IR-Licht mit 980 Nanometer bei grüner Fluoreszenz deutlich nachweisbar.

 

 

Drucktechnische Besonderheiten

 

Betrachten wir nun nachträglich noch einmal einige drucktechnische Besonderheiten genauer. Dazu schauen wir uns zuerst die linke Flügelspitze der Fledermaus genauer an. Zwar sind die Rasterwinkel identisch, auch die Abstände der Rasterpunkte sind gleich. Allerdings ist die Flächenausnutzung zur Erzeugung von Halbtönen unterschiedlich. Im Original sind die Tonwerte (die Flächenausnutzung der Farben) viel geringer, als im Dublikat. Die Begründung liegt in der verwendeten Farbe. Im Original ist die Farbe kräftig zeichnend, was man besonders gut im Schwarz sieht. Bei der Fälschung dagegen sind die Farben blass. Um die gleiche Farbwirkung zu erzielen, müssen die Flächen zwischen den Punkten mehr gefüllt werden.

Bildausschnitt der linken Flügelspitze bezüglich des Druckrasters – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt der linken Flügelspitze bezüglich des Druckrasters – links die echte Marke – rechts die Fälschung

Dazu betrachten wir noch einen zweiten Bildausschnitt im Bereich des linken Flügels neben dem Gesicht. Im Original werden für die Farbe Cyan elliptische Rasterpunkte verwendet, während im Dublikat diese klassisch rund sind. Um die Flächenwirkung des Farbeindruck zu erzielen, sind die Flächen zwischen den Punkten bei Magenta und Cyan mehr gefüllt. Die Farben Im Dublikat sind blasser, als im Original. Aufgrund der guten Qualität der Fälschung besteht der Verdacht, das diese Fälschungen in einer Druckerei hergestellt wurden, die sich mit dem Druck von Briefmarken auskennt.

Bildausschnitt aus dem linken Flügel bezüglich des Druckrasters – links die echte Marke – rechts die Fälschung
Bildausschnitt aus dem linken Flügel bezüglich des Druckrasters – links die echte Marke – rechts die Fälschung