10 Jahre Absenderfreistempelmuseum
( erschienen in philatelie 471 - September 2016)
Am 17. September 2006 wurde nach langer Suche eines geeigneten Platzes im Technik- und Verkehrsmuseum Stade eine eigene Abteilung Absenderfreistempel eingerichtet. Die Maschinen stammen von der Arbeitsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel. Leider musste das Museum schon knapp fünf Jahre später wegen eines Verkaufs des Grundstücks seine Türen schließen. Dank der tatkräftigen Hilfe von Herrn Günter Borchers fand die Sammlung der Absenderfreistempel im Museum „Heimatstube Assel“ eine neue Unterkunft. Im Rahmen eines Aufenthalts für einige Tage in der Nähe von Stade besuchte der Autor das Museum und war begeistert von der Vielfalt, nicht nur von Absenderfreistempeln, die dort gezeigt werden. Passend zum zehnjährigen Jubiläum dieses Museums möchte der Autor dieses hier vorstellen.
Geschichte
Schon etliche Jahre haben Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Post- und Absenderfreistempel nicht nur die Stempel erforscht und zusammengetragen, sondern auch die Maschinen und das entsprechende Zubehör. Diese tollen Maschinen schlummerten aber leider nicht vorzeigbar in angemieteten Räumen oder bei Mitgliedern der Arge zwischengelagert in Kellerräumen. Um diesen tollen Schatz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, entstand daher die Idee, diese in einem geeigneten Museum als separaten Ausstellungsteil zu integrieren. Aber dies ist nicht so einfach, den zum einen muss der entsprechende Platz von mindestens zwei Räumen und entsprechender Vitrinen vorhanden sein, zum anderen muss dies auch zu dem entsprechenden Museum passen. In Stade gab es in einer alten Fabrikhalle ein Technik- und Verkehrsmuseum. Hier war Platz vorhanden und die Rahmenbedingungen sahen gut aus. Man einigte sich auf eine Zusammenarbeit und am 17. September 2006 wurde im dortigen Museum durch eine Abteilung Absenderfreistempelmaschinen ergänzt.
Sonderstempel anlässlich der Ersteröffnung des Post- und Absenderfreistempelmuseums in Stade
Gezeigt wurden dort über 60 verschiedene Absenderfreistempelmaschinen von den Firmen Frama, Francotyp, Hasler (Ascom), Krag, Pitney Bowes, Postalia (Francotpy.Postalia), Rena, Stielow und TeleFrank. Dies wurde auch durch einen passenden Sonderstempel dokumentiert. Schrittweise wurden weitere Postutensilien aus alten Zeiten in diesem Ausstellungsbereich eingefügt.
Leider hatte die Stadt schon wenige Jahre später bezüglich des Grundstücks andere Ideen und wollte es an einen Investor verkaufen. Damit wäre das Technik- und Verkehrsmuseum mangels geeigneter anderer Räume nicht mehr haltbar und müsste aufgelöst werden. Zwar gab es entsprechende Aktionen zum Erhalt des Museums, die auch mit einem Sonderstempel belegt werden können, aber letztendlich wurde das Museum leider geschlossen.
Die leihweise zur Verfügung gestellten Post- und Absenderfreistempelmaschinen benötigten daher ein neues Zuhause. Nach längerer Suche gelang es mit dem Bürgerverein Assel e.V., der ein Museum „Heimatstube Assel“ mit entsprechenden Platz besaß, eine Einigung über den Umzug des Bereichs der Postutensilien und Absenderfreistempelmaschinen in dieses Museum zu erzielen. Dort ist nun seit fünf Jahren dieser Teil integriert.
Im Rahmen einer Besichtigung des Paketzentrums 21 Allermoehe in Hamburg und der dortigen Seepoststation hat der Autor nun auch persönlich das Museum „Heimatstube Assel“ mit dem Ausstellungsteil „Post- und Absenderfreistempel und Postutensilien“ persönlich besucht und war begeistert von der Vielfalt, die dort in jahrelanger Arbeit liebevoll zusammen getragen wurde. Es gibt hier mehre Räume, die das Leben aus der guten alten Zeit aus jener Gegend aus dem Haushalt und von Handwerksbetrieben zeigen.
Zusätzlich gibt es passend der Nähe zur Küste einen großen Bereich mit allem aus dem Bereich der Seefahrt – die Maritime Abteilung.
Ergänzt wird alles durch regelmäßige neue Schwerpunktaustellungen, derzeit mit vielen Fotos und Ansichtskarten von der großen Sturmflut von 1976 an der Elbe. Das Museum hat in der Saison von April bis Oktober jeden Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr und jeden Freitag von 11 bis 15 Uhr geöffnet. Unabhängig davon besteht aber nach vorheriger Vereinbarung die Möglichkeit das Museum beziehungsweise speziell den Bereich Absenderfreistempel zu anderen Zeiten mit fachkundiger Führung durch Günter Borchers zu besichtigen (Kontakt: Günter Borchers per Telefon 04169 - 908426 oder email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Es wird kein Eintritt verlangt, man kann aber am Ende des Besuchs für den weiteren Ausbau des Museums spenden. Sollten Sie also in der Nähe von Hamburg ihren Urlaub verbringen, so kann man den Besuch in 21706 Drochtersen – Asssel (Asselerstr. 42 – direkt neben der Kirche) nur empfehlen. Das Museum besitzt auch eine eigene Webseite, wo sich informieren können – diese ist erreichbar unter www.museum-heimatstube-assel.de. Postgeschichtlich lässt sich das Museum übrigens durch mehrere Sonderstempel und Absenderfreistempel dokumentieren.
Arbeitsgemeinschaften:
Wer sich nicht nur für die Maschinen sondern auch für die Post- und Absenderfreistempel selbst interessiert, sollte sich an die entsprechende Forschungsgemeinschaft wenden. Die Homepage ist unter www.fg-freistempel.de erreichbar, alternativ können Sie sich auch an den ersten Vorsitzenden Herrn Michael Engelhardt wenden (Tel: 0921-1635671 oder email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).