Postverzollung in Deutschland

 

> Seite im Aufbau - wird aber trotzdem schon zur Ansicht freigeschaltet (wesentliche Ergänzungen werden in "Aktuelles" immer angekündigt)

 

> noch Link zur passenden Seite des Zolls einfügen

 

Postverzollung findet eher im Frachtpostbereich (also bei Päckchen und Paketen) statt. Aus diesem Grund wird der Bereich Postverzollung in der Rubrik Paketannahme angesiedelt. Oft  sind aber auch normale Briefsendungen von der Postverzollung betroffen. In der Regel findet Postverzollung an den Übergabestellen der Post (den sogenannten Auswechslungsstellen) zwischen den Postverwaltungen statt. Durch die Zentralisierung dieser Auswechslungsstellen der Deutschen Post AG in den Jahren 1995 bis circa zum Jahr 2000 haben sich auch die Stellen verringert, bei denen Postverzollung stattfindet. Der Schwerpunkt der Postverzollung liegt daher heute beim Internationalen Postzentrum (IPZ) in Frankfurt und seiner Aussenstelle in Niederaula (IPZ 2) sowie den entsprechenden Internationalen Frachtpoststationen (IFS) und der Internationalen Seepoststation (ISPS).

Anfangs wollte ich dort jeweils einen Abschnitt über die Postverzollung einbauen. Ich habe mich nun aber doch entschlossen dies schrittweise auf einer separaten speziellen Seite Postverzollung in Deutschland zusammen darzustellen, um die jeweiligen Grundlagen nicht jedesmal neu erwähnen zu müssen.

 

Diese Seite wird nach dem derzeitigen Planungsstand folgende Informationen enthalten (wird verlinkt, sobald entsprechende Informationen zum jeweiligen Abschnitt vorhanden sind):

1. Allgemeine Grundlagen Postverzollung in Deutschland

2. Spezielle Spuren der jeweiligen Auswechslungsstelle

a) Postverzollungsspuren des IPZ 1 und IPZ 2

b) Postverzollungsspuren der Internationalen Frachtpoststationen

c) Postverzollungsspuren der Internationalen Seepoststation

d) Postverzollungsspuren von anderen Auswechslungspostämtern

3. Postverzollung in der DDR

4. Weitere Besonderheiten bei der Postverzollung in Deutschland

 

1. Allgemeine Grundlagen der Postverzollung in Deutschland

Postverzollung findet in der Regel eher bei Importsendungen statt, also Sendungen die vom Ausland nach Deutschland kommen. Der Staat kann aber auch über den Zoll prüfen, ob die entsprechenden Ausfuhrgesetze der Bundesrepublik Deutschland eingehalten werden. Verzollungsspuren dieser Art sind aber sehr schwirig zu finden. Der Zoll bestimmt, welche Sendungen von der Post dem Zoll zur Vorführung gezeigt werden müssen. Generell zum Zoll müssen alle Waren, bei denen eine Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer) nachzuentrichten ist. Es gibt hier zwar eine gesetzliche Freigrenze von früher 50,-- DM die dann im Rahmen der Euroeinführung auf 25,-- Euro umgerechnet wurde, die aber nie groß der Inflation angepasst wurde. Aus diesen Grunde muß heute schon alleine aus diesem Grunde vieles zum Zoll. Außerdem gibt es aufgrund der Erfahrung spezielle Länder, aus denen mit großer Wahrscheinlichkeit Zigaretten oder Drogen per Post geschickt werden. Hier wird besonders genau kontrolliert egal ob mit Drogenspürhunden, die Postsäcke absuchen oder mittels entsprechender Röntgenanlagen wie auch bei vielen Flughäfen üblich oder mittels Öffnung und persönlicher Überprüfung der jeweiligen Sendung und deren Verpackung.

Eine wenig bekannte Besonderheit ist, daß die deutsche Feldpost aus den Einsatzgebieten generell erst einmal über die Postverzollung in der internationalen Frachtpoststation Speyer läuft. (Weitere Details dazu folgen in dem entsprechenden Abschnitt Auswechslungstellen Feldpost - in Planung)

Generell unterscheidet man bei den Importsendungen daher Sendungen ohne Zolleinfuhrabgaben. Diese Sendungen werden mittels spezieller Aufkleber oder Stempel gekennzeichnet. Es folgt nun eine kleine Zusammenstellung von unterschiedlichen Postzollaufklebern, zuerst sehen Sie zwei kleine Aufkleber, die scheinbar erst seit einiger Zeit zumindest im IPZ 1 eingesetzt werden.

kleiner grüner Postzollaufkleber "Von zollamtlicher Behandlung befreit" - hier rechts unten mit einem nicht zuordenbaren Vermerk "Q93" kleiner grüner Postzollaufkleber "Von zollamtlicher Behandlung befreit" - hier ohne weiteren Vermerk

Die folgenden größeren Aufkleber gibt es schon wesentlich länger, sie ersetzen aber vermutlich die früher nur eingesetzten grünen Postzollstempel mit ähnlicher Beschriftung. 

Hier ein Zollaufkleber aus 1997 schon aus dem gerade eröffneten IPZ 1

 

Hier ein ähnlicher Zollaufkleber allerdings aus dem IFS Speyer

Bevor diese Postzollaufkleber verstärkt zum Einsatz kamen, gab es nur entsprechende Handstempel in unterschiedlicher Form von der jeweiligen Dienststelle. Besonders ungewöhnlich und nicht alltäglich dürfte der folgende Postverzollungsstempel sein. 

sehr seltener Postverzollungsstempel nur für EMS-Sendungen - wie lange dieser Stempel in Einsatz war ist derzeit nicht bekannt - wer kann hier weiterhelfen ?

Da es sich sehr oft um dickere und sperrigere Sendungen handelte, sind diese oft nicht sehr gut abgeschlagen und entsprechend mehr oder weniger gut lesbar und abbildbar. Es folgt ein weiterer interessanter Postzollstempel von einer Aussenstelle des IPZ als letztes Beispiel.

grüner Postverzollungsstempel vin einer Aussenstelle des IPZ Frankfurt in 77000 Offenburg

Besonders ungewöhnlich ist dabei der Postzoll-Handrollstempel aus dem IPZ 2 in Niederaula, der die vorherigen Kastenstempel ablöste.

Der einzige bisher bekannte grüne Handroll-Postverzollungsstempel aus Deutschland - hier vom IPZ 2 aus Niederaula

Soweit ein erster grober Überblick über die möglichen Kennzeichnungen dieser Sendungen.

 

Die zweite Form sind jene Sendungen, die mit Zolleinfuhrabgaben belegt werden. Entweder wurden diese Sendungen dazu vorher geöffnet und oder über entsprechende Zollangaben des Absenders oder beiliegender Versandpapiere berechnet.

Hier ist ein alter Zollklebezettel laut Zollhandbuch zu sehen wie er jahrelang von der Bundespost benutzt wurde - aus Bequemlichkeit wurde er hier mit dem grünen Klebeband des Postzolls festgeklebt. Es handelt sich dabei noch um ein älteres Klebeband mit der Angabe "Deutsche Post AG" und altem Posthorn

Diese Sendungen haben oft auch noch eine Versandhülle als Aufkleber in der zusätzliche Informationen zur Verzollung beigefügt sind. Es handelt sich hier in der Regel um entsprechende grüne Postverzollungsformulare oder Zollrechnungen des deutschen Zolls. Außerdem wird die Verzollungsgebühr über spezielle postalische Zollaufkleber deutlich gekennzeichnet. Diese Aufkleber haben sich auch im Laufe der Jahre geändert.

In einer Übergangsphase wurden parallel zu dem alten grünen Aufkleber auch noch die gelben Postaufkleber benutzt, die normalerweise für unfreie Pakete gedacht waren. Neben diesem Aufkleber befindet sich hier noch ein Paginerstempelabschlag des entsprechenden Hauptzollamtes mit der Datumsangabe der Bearbeitung und der entsprechenden Zollnummer der Sendung

Mit Einführung des Euros wurde ein etwas abgewandelter gelber Aufkleber als neuer Zollaufkleber eingesetzt

Dieser grüne neue Zollaufkleber ist in aktueller Zeit oft auch noch in Kombination mit einem entsprechenden grünen Zollaufkleber "Zollamtlich abgefertigt" zu sehen, statt eines früheren Paginierstempels mit ergänzenden Angaben wie Datum und Zollnummer

Bei einer Öffnung steht dem Postzöllner immer ein Postbeamter gegenüber. Der Postler öffnet auf Anweisung des Zollbeamten die Sendung, der Zöllner überprüft den Inhalt auf zollrechtliche Kriterien, danach wird die Sendung im Beisein des Zöllners vom Postler wieder mit entsprechenden Kontrollklebeband versiegelt.

Hier das aktuelle Zollklebeband - ein transparentes Klebeband mit der Angabe "Zoll" und "durch die Deutsche Post für die Zollabfertigung geöffnet" - Sie sehen hier weiter das aktuelle Posthorn ohne die Pfeile im Gegensatz zu den älteren etwas weiter oben

 

 

Die dritte Form sind jene Sendungen, die laut entsprechenden Listen der sogenannten "Selbstverzollung" unterliegen.

aktueller Selbstverzollungs-Postaufkleber, für Sendungen die an ein Binnenzollpostamt in der Nähe des Absenders weitergeleitet werden 

Damit ist nicht gemeint, daß der Empfänger selbst den Zoll berechnet, sondern diese Sendungen laufen unbearbeitet mit Ausnahme des "Selbstverzollungsaufklebers" an das zuständige Binnenzollamt des Empfängers weiter. Von dort erhält der Empfänger eine Benachrichtigung beispielsweise als Einschreibpostsache und muß nun zum Vorführen seiner zugeschickten Ware zum Zollamt kommen.

Benachrichtigung über eine vorliegende selbstzuverzollende Sendung von der Zollübergabestelle Bonn hier als Einschreibpostsache an einen Kunden geschickt

Dort wird er um eine präzise Angabe des Inhalts gebeten um den Zoll zu berechnen zu können. Alternativ kann hier im Beisein des Empfängers die Sendung geöffnet werden, um zu prüfen ob die Angaben stimmen. Nur dann sind auch weitere Spuren auf der Sendung in Form von den bekannten Klebestreifen (durchsichtiges Klebeband) mit grüner Beschriftung zu finden. Weitere Spuren sind mir hier bisher unbekannt.

Briefausschnitt aus einer EMS Sendung von Costa Rica nach Deutschland, die über die Selbstverzollung lief, wie der entsprechende Aufkleber zeigt. Weiter sieht man hier einen Expressrouterlabel für die Weiterbeförderung zum entsprechenden Inlandspostzollamt. Die Sendung wurde auch zollamtlich geöffnet, wie entsprechende Teile mit grüner Beschriftung zeigen.

Soweit einige Grundlagen zur allgemeinen Postverzollung, aus diesem Grunde wurden hier auch nur einige entsprechende typische Stempel oder Aufkleber oder Klebebänder als Ausschnitt gezeigt. Ausführlichere Details folgen nun in den folgenden Unterabschnitten der jeweiligen Auswechslungspoststelle oft im Zusammenhang als ganzer Belegausschnitt zur besseren Darstellung.

 

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2. Spezielle Spuren der jeweiligen Auswechslungsstelle

 

 a) Postverzollungsspuren des IPZ 1 und IPZ 2

 

>IPZ 1

 

 

>IPZ 2

 

Im IPZ 2 (Niederaula) kommen die Landsendungen aus der Schweiz an. Da es sich hier nicht um ein EU-Land handelt, muß alles durch den Zoll laufen. Vor der Inbetriebnahme von Niederaula wurde diese Verzollung in der Aussenstelle in Offenburg in einem Gebäude am Bahnhof durchgeführt. (Zu Forschungszwecken werden hier noch Belege mit diesen Stempel gesucht - bitte melden Sie sich . danke)

grüner Postverzollungsstempel von der ehemaligen Aussenstelle in Offenburg (quasi ein Vorläufer von Niederaula zumindest bezüglich der Postverzollung)

Anfangs gab es in Niederaula auch nur Gummistempel wie in der früheren Aussenstelle in Offenburg. Bedingt durch den hohen Durchsatz war der Verschleiß dieser Stempel enorm.

ein grüner Postverzollungsstempel aus Niederaula, der aufgrund der hohen Belastung schon stärker lädiert ist

Daher kam jemand auf die gute Idee, diese Stempel durch Handrollstempel zu ersetzen. Dies dürfte das erste und bisher einzige Mal sein, wo solche Handrollstempel bisher bei der Postverzollung eingesetzt werden - oder kennt jemand andere Stellen ?

Einziger bisher in Deutschland bekannter Handrollstempel der Postverzollung - Einsatz im IPZ 2 in Niederaula 

Wer kennt weitere Zollstempel von Niederaula - bitte melden Sie diese dem Autor - danke ! 

 

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b) Postverzollungsspuren der Internationalen Frachtpoststationen

 

Als erste Information sehen Sie hier einen wunderschönen Beleg einer Einschreibsendung mit Rückschein aus der Schweiz mit vielfältigsten unterschiedlichen postalischen Aufklebern aus der Schweiz (schweizer Einschreiblabel mit Strichcode, Rückscheinaufkleber, Zollaufkleber, gelben Strichcodeaufkleber von der Swiss Post International Zoll - Export Ceclared) und Deutschland (Einschreibsendung ging über den Landweg nach Deutschland und wurde daher zum einen bei der Übergabestelle der IFS Speyer mit einen Paketlabel versehen, da diese Sendung nun in Deutschland über den Frachtpoststrom zum Empfänger sollte, weiter wurde dort ein Leitcodelabel zum FZ 55 (Saulheim) erstellt) und vom Postzoll (grüner Zollaufkleber für die Zollgebühren in Höhe von 243,33 Euro sowie einen grünen Zollaufkleber "Zollamtlich abgefertigt" IFS Speyer) sowie zum krönenden Abschluß ein Benachrichtigungsaufkleber der Frachtpost, da der Empfänger scheinbar nicht zu Hause war oder genug Geld für die Zollgebühren parat hatte.

Ein toller Beleg mit vielfältigen postgeschichtlichen Spuren aus Deutschland und der Schweiz