Betrug mit Briefmarkenfälschungen

 

(Vorabveröffentlichung  - erscheint in philatelie 49 - Mai 2018)

 

 

Am 12. Januar 2018 begann vor der 13. Strafkammer des Landgerichts Bochum der größte Betrugsprozess der letzten Jahre wegen Briefmarkenfälschungen und Paketmarkenfälschungen zum Schaden der Post. Weitere 21 Verhandlungstage wurden in den folgenden Wochen bis zum 29. März 2018 angesetzt. Da etliche Schadensfälle dabei nicht berücksichtigt wurden, konnte die Urteilsverkündung planmäßig am 29. März erfolgen. Mehrere Beobachter hatten für den Autor vor Ort das Verfahren verfolgt. Mehrfach erschienen auch Beiträge von der WAZ Bochum und auf www.lokalkompass.de im Internet. Ergänzt durch weitere eigene Recherchen soll im folgenden Beitrag nun über dieses große Gerichtsverfahren berichtet werden.

Bildschirmkopie (Auszug) von der wöchentlich erscheinenden pdf-Datei des Landgerichts Bochum zu den aktuellen Sitzungen – hier die Info zum Fall mit den gefälschten Brief- und Paketmarken für den zweiten und dritten Verhandlungstermin
Bildschirmkopie (Auszug) von der wöchentlich erscheinenden pdf-Datei des Landgerichts Bochum zu den aktuellen Sitzungen – hier die Info zum Fall mit den gefälschten Brief- und Paketmarken für den zweiten und dritten Verhandlungstermin

 

Einführung

 

Am 25. November 2016 wurde auf der Webseite des APHV (Allgemeiner Postwertzeichenhändlerverband) erstmals über zwei neue Postwertzeichenfälschungen berichtet. Dabei wurden die Michel-Nummer 3087 „Alte Buchenwälder Deutschlands“ (1,45 Euro selbstklebend) und die Michel-Nummer 3197 „Schokoladen-Kosmee“ aus der Dauerserie Blumen (0,70 Euro – selbstklebend) genannt. Erwähnt wurde dort weiter, das diese in scheinbaren Originalverpackungen zu 100 Stück beziehungsweise 500 Stück angeboten werden. Nähere Details, wie diese Fälschungen zu erkennen sind, wurden nicht veröffentlicht.

Bildschirmkopie der APHV-Seite mit der ersten Meldung vom 25. November 2016 der gefälschten „Buchenwälder“ und „Schokoladen-Kosmee“
Bildschirmkopie der APHV-Seite mit der ersten Meldung vom 25. November 2016 der gefälschten „Buchenwälder“ und „Schokoladen-Kosmee“

Zu diesem Zeitpunkt lief das Ganze schon über ein Jahr, wie nun bei dem Gerichtsverfahren bekannt wurde. Laut Aussagen im Verfahren lief der groß angelegte Betrug vom Juli 2015 bis zum August 2017. Zu diesem Zeitpunkt konnten die drei Brüder im Alter von 25, 35 und 38 Jahren, die nun in Bochum vor Gericht standen nach erfolgreicher Hausdurchsuchung verhaftet werden.

 

Nachweisen konnte man Ihnen mindestens 3200 Fälle und einen Schaden von mindestens 315.000 Euro. Neben den oben schon kurz erwähnten zwei Marken wurde außerdem noch die Michel-Nummer 2793 „100 Jahre Vogelwarte Helgoland“ (1,45 Euro – selbstklebend) von den Brüdern als Fälschung in Umlauf gebracht.

Gezeigt wird hier die echte Marke „100 Jahre Vogelwarte Helgoland“, die Fälschung ist in den Details viel unschärfer
Gezeigt wird hier die echte Marke „100 Jahre Vogelwarte Helgoland“, die Fälschung ist in den Details viel unschärfer

Bei der Hausdurchsuchung wurden aber nicht nur große Mengen dieser genannten Marken sichergestellt, gefunden wurden dort auch alle gängigen Paketmarken zu 5, 10 und 31,5 Kilo Inland (natürlich mit gefälschtem Hologramm) sowie die entsprechenden Paketmarken Europa für 5, 10 und 31,5 Kilo. Insgesamt soll gefälschtes Material im Wert von zwei Millionen Euro gesichert worden sein.

 

Ein Großteil der Verkäufe zum Vertrieb dieser gefälschten Brief- und Paketmarken lief über Ebay. Nachdem die drei Brüder aus Hattingen fast ein halbes Jahr in Untersuchungshaft saßen, begann am 12. Januar 2018 der Prozess vor dem Landgericht Bochum. Während der Haft wurde kein direkter Kontakt zwischen den Brüdern zugelassen, um die weiteren Ermittlungen nicht zu erschweren. Initiator und Ideengeber soll der 35 jährige Thomas S. gewesen sein. Über seine Lebensgefährtin, die aus Thailand kam, wurde ein Kontakt zu China arrangiert, wo alle gefälschten Briefmarken und Paketmarken in extrem guter Qualität im großen Stil hergestellt wurden. Die Fälschungen sind so gut, dass man sie bei einem einfachen Test mit einer UV-Lampe nicht erkennen kann. Gefälscht wurden nicht nur die Marken, auch die dazugehörigen Verpackungen der Rollenmarken wurden in China in sehr guter Qualität angefertigt.

 

Die Chinesen sollen auch bezüglich der Lieferung hilfreiche Tipps geliefert haben. Da der deutsche Zoll bekanntlich bei der Einfuhr in die Europäische Union sorgfältig und gewissenhaft kontrolliert, wurde von den Chinesen der Umweg über England und die Niederlande vorgeschlagen. Die dortigen Zolleinfuhrkontrollen sind nicht immer so sorgfältig wie die der deutschen Kollegen.

 

Die Anklageschrift war laut WAZ Bochum 300 Seiten dick. Weil die gefälschte Ware in Bochum gelagert worden sein soll und dort auch ein Teil des Geldes auf Bankkonten gefunden wurde, fand dieser Prozess in Bochum statt. Laut der in der Zeitung zitierten Anklageschrift arbeiteten die Täter mit vielen Aliasnamen und eröffneten damit auch die Konten, auf denen das Beutegeld landete. Teilweise wurden dazu fingierte polnische Ausweispapiere benutzt. In der WAZ stand ferner, das der Hauptangeklagte und sein älterer Bruder trotz beträchtlicher Einkünfte aus dieser Tätigkeit auch noch Sozialhilfegelder in Höhe von 20.000 Euro kassiert haben sollen. Gefordert hatte die Staatsanwaltschaft für die drei Brüder aufgrund der vielen Vorfälle zweieinhalb, vier und sechs Jahre Haft. Dass der Hauptangeklagte schon 2013 wegen Handels mit Plagiaten zu 20 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden war und in seiner Bewährungszeit nun ähnliche Straftaten begangen hat, wird sich dies vermutlich nicht strafmindernd auswirken.

 

Zu Prozessbeginn waren zwei Brüder ganz oder zumindest teilweise geständig. Verteidigt wurden Sie von vier Rechtsanwälten und einem zusätzlichen Helfer. Laut Aussagen eines bekannten Anwalts muss man dabei pro Prozesstag mit 500 Euro Kosten je Anwalt rechnen. Die Kosten für die Verteidigung der drei Brüder hat also bei 22 Prozesstagen 44.000 Euro gekostet. Nicht berücksichtigt wurde bei dieser Rechnung der fünfte Helfer im Gerichtssaal für die vier Anwälte Die Gesamtkosten für die Verteidigung dürften also eher bei 50.000 Euro gelegen haben.

 

Die drei Angeklagten wurden zu den Verhandlungen jeweils von sechs Justizwachmeistern vorgeführt. Hätte man alle 3200 Anklagevorwürfe behandeln wollen, würde es die Kapazität des Gerichts sprengen, die entsprechenden Zeugen zu laden und zu vernehmen. Aus diesen Gründen wurden 2300 kleinere Fälle mit Schäden von 50 Euro und weniger nicht berücksichtigt. Insgesamt wurden trotzdem 70 Zeugen aus ganz Deutschland in der ersten Verhandlungshälfte vorgeladen und befragt. Die Geschädigten, die bei Ebay über Paypal gezahlt hatten, erhielten ihr Geld von Paypal zurück. Die anderen Opfer blieben auf ihren Verlusten sitzen, da alle noch nicht benutzten gefälschten Briefmarken und Paketmarken von der Post beschlagnahmt wurden.

 

Bei einem der Artikel auf www.lokalkompass.de von Herrn Höffken stand auch, daß die Postwertzeichen und Paketmarken perfekt gefälscht gewesen seien. Diese gute Qualität hat ein Gutachter vor Gericht bestätigt. Der Vorsitzende Richter Carsten Schwadrat wurde mit der Aussage „Diese Fälschungen sind mit professioneller Drucktechnik in anderen Kontinenten hergestellt worden“, zitiert.

Frankierausschnitt aus einem echt gelaufenen Großbrief, frankiert mit einer gefälschten 145 Cent „Buchenwälder“ sowohl entwertet mit Tintenstrahlentwertung im BZ 20 (Hamburg) als auch mit Handrollstempel vom 4. Dezember 2017 (Spätverwendung), als die Angeklagten schon mehrere Monate in Untersuchungshaft saßen
Frankierausschnitt aus einem echt gelaufenen Großbrief, frankiert mit einer gefälschten 145 Cent „Buchenwälder“ sowohl entwertet mit Tintenstrahlentwertung im BZ 20 (Hamburg) als auch mit Handrollstempel vom 4. Dezember 2017 (Spätverwendung), als die Angeklagten schon mehrere Monate in Untersuchungshaft saßen

Im dortigen Artikel steht weiter, daß die drei angeklagten Brüder weitgehend arbeitsteilig tätig waren. Der ältere Bruder und Initiator kümmerte sich unter anderem um die Bestellung der gefälschten Postwertzeichen und Paketmarken aus China, während sein Bruder federführend bei den Verkäufen im Internet tätig war. Der dritte Bruder kümmerte sich um die Beschaffung der Alias-Identitäten.

 

 

Die Urteilsverkündung

 

In der letzten Märzwoche waren drei weitere Gerichtstermine, am Montag wurde noch einmal ausführlich über die Verschiebung der Einnahmen über hunderte verschiedener Konten gesprochen. Am Dienstag folgten dann die Schlussplädoyers der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung. Am Donnerstag den 29. März erfolgte im voll besetzten Verhandlungssaal kurz nach 11 Uhr die Urteilsverkündung mit entsprechender Begründung, diese dauerte fast eine Stunde. Für das Landgericht Bochum war es einer der größten Betrugsprozesse mit über 3200 Anklagepunkten. Aufgrund der Geständnisse der Angeklagten, der Vernachlässigung vieler kleinerer Betrugsfälle und der Reduzierung auf 950 große Fälle sowie die Nennung von bisher nicht gefundener Geldverstecke konnte das Verfahren an diesem Tag beendet werden.

 

Gefunden, beziehungsweise noch übergeben, wurden von den drei Brüdern Gelder in Höhe von 53.000 Euro, 17.000 Euro und 400.000 Euro. Laut dem Artikel zur Urteilsverkündung auf www.lokalkompass.de wurden die Gelder oft von Postbankgeldautomaten abgehoben, da diese keine Kameraüberwachung besitzen. Nachgewiesen wurden über 30 Aliasnamen und 60 verschiedene Bankkonten, die zur Verschleierung der Geldflüsse eingesetzt wurden.

 

Wären laut Richter Carsten Schwadrat alle 3200 Fälle behandelt worden, wäre dies mit erheblichen praktischen Schwierigkeiten für das Verfahren verbunden, denn dafür hätten tausende Zeugen befragt werden müssen. So wurde nur ein Bruchteil der Fälle (950) im Verfahren berücksichtigt, allein die aber bei der Deutschen Post einen Schaden von 240.000 Euro verursacht haben. So wurden insgesamt nur 70 Zeugen befragt. Trotzdem wurden die professionellen Strukturen aufgedeckt, die die Brüder aufgebaut hatten, wie die WAZ Bochum berichtete.

Seltener echt gelaufener Brief mit gefälschter Schokoladen-Kosmee amtlich von der Post bestätigt, in Sindelfingen auf der Briefmarkenmesse 2017 in Wühlkiste gefunden
Seltener echt gelaufener Brief mit gefälschter Schokoladen-Kosmee amtlich von der Post bestätigt, in Sindelfingen auf der Briefmarkenmesse 2017 in Wühlkiste gefunden

In der Urteilsbegründung wurde noch einmal der Weg der gefälschten Brief- und Paketmarken von China über England und Holland nach Deutschland erläutert. Für die Aliasadressen wurden besonders große Wohnanlagen mit außen liegenden Briefkästen ausgekundschaftet. Von den dortigen leer stehenden Wohnungen wurden die passenden Briefkästen aufgebrochen und mit anderen Schlüsseln und falschen Namen versehen, um die eigenen Spuren zu verschleiern.

 

Insgesamt saßen die drei Brüder zum Zeitpunkt der Urteilsverkündung schon acht Monate in Untersuchungshaft, diese wurde teilweise auf die mehrjährigen Haftstrafen angerechnet. Der 35 jährige Hauptangeklagte erhielt vier Jahre und neun Monate für über 500 Fälle schweren Betrugs und bleibt in Haft. Sein 25 jähriger Bruder wurde wegen 350 nachgewiesener Fälle zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Bei ihm soll die Untersuchungshaft bezüglich der Gefängnisstrafe anerkannt werden. Bis zum Antritt dieser wurde er vorübergehend unter strengen Auflagen freigelassen. Der dritte Bruder wurde wegen 120 Straftaten zu einer Gesamtstrafe von zwei Jahren verurteilt. Gleichzeitig wurde bei Ihm aber der Haftbefehl aufgehoben. Er muss als Bewährungsauflage 400 Sozialstunden innerhalb eines Jahres ableisten und dies dem Gericht nachweisen.

 

Die Staatsanwaltschaft hatte für alle drei Angeklagten höhere Strafen gefordert. Das bandenmäßige Zusammenwirken der drei Brüder konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, sonst wäre die Strafe tatsächlich höher ausgefallen. Dazu sagte der Richter Schwadrat noch in seiner Urteilsbegründung, dass es Spitz auf Knopf stand, ob es sich um eine Bande (also organisierte Kriminalität gehandelt) hätte. Weiter schreibt hier die WAZ Bochum “Es war das Geschäftsmodell der drei Brüder, mit Kleinvieh Mist zu machen und hier wurde viel Mist gemacht“

 

 

Die Fälschungen

 

Natürlich möchte nun jeder Briefmarkensammler wissen, wie kann ich diese Fälschungen denn erkennen. Da dies den Umfang dieses Artikels sprengen würde, wird hier nur ansatzweise auf diese Details eingegangen. Ausführlicher soll darüber zu späterer Zeit berichtet werden. Der Autor fasst hier aber schon einmal einige Informationen zusammen, die in verschiedenen Internetforen genannt wurden.

 

Bei den Fälschungen handelt es sich jeweils um die selbstklebende Variante. Unter einer UV-Lampe sind die gefälschten Briefmarken von echten Marken nicht unterscheidbar. Da die UV-Beschichtung vermutlich als „Sprühlack“ aufgebracht wurde, glänzen die gefälschten Marken unter Schräglichteinfall anders, als die echten Marken. Besonders gut sichtbar ist dies im Randbereich, wo nur die weiße Fläche zu sehen ist. Die postfrische gefälschte 145 Cent „Buchenwälder“ ist außerdem am größeren Abstand auf dem Trägermaterial erkennbar.

Vorderseite Dreierstreifen „Buchenwälder“ - links die echten Marken, rechts die Fälschungen
Vorderseite Dreierstreifen „Buchenwälder“ - links die echten Marken, rechts die Fälschungen
Rückseite Pärchen aus der Rolle „Buchenwälder“ - links die echten Marken, rechts die Fälschung auch mit gefälschter Nummer, die kopfstehend angebracht ist
Rückseite Pärchen aus der Rolle „Buchenwälder“ - links die echten Marken, rechts die Fälschung auch mit gefälschter Nummer, die kopfstehend angebracht ist

Bei der 70 Cent „Schokoladen-Kosmee“ ist außer dem schon erwähnten anderen Glanzverhalten der Farbton des Wertaufdrucks bei der Fälschung etwas anders, als bei der echten Marke.

vergrößerter Ausschnitt der gefälschten Schokoladen-Kosmee mit der weiteren Besonderheit, das die Marke hier sogar mit zwei verschiedenen amtlichen Nebenstempeln der Post als Fälschung gekennzeichnet wurde
vergrößerter Ausschnitt der gefälschten Schokoladen-Kosmee mit der weiteren Besonderheit, das die Marke hier sogar mit zwei verschiedenen amtlichen Nebenstempeln der Post als Fälschung gekennzeichnet wurde

Die gefälschte Marke „100 Jahre Vogelwarte Helgoland“ ist außerdem am nicht so scharfen Druck der Details erkennbar.

 

Wie aus dem Gerichtsverfahren hervorgeht wurden diese Marken im großen Stil in Auflage von vermutlich mehreren hunderttausend Marken produziert. Es dürfte also sicherlich die eine oder andere Fälschung in Kiloware zu finden sein, fangen Sie doch einfach mal an zu suchen.

 

Obwohl die drei Brüder im August 2017 verhaftet wurden, bekam der Autor einen Brief von Anfang Dezember 2017 mit einer gefälschten „Buchenwälder“ aus Hamburg von einem Online-Händler zuadressiert. Es kann also durchaus sein, dass vereinzelt Bestände, die bisher aufgrund der guten Qualität der Fälschung nicht gefunden wurden, noch irgendwo als Frankaturware vorhanden sind.

 

Dies sind aber nicht die einzigen modernen Fälschungen zum Schaden der Post, die es derzeit gibt. Vor kurzem wurde ja von der Arge AKMH (Arbeitskreis Markenheftchen) über die selbstklebende Marke „1250 Jahre Schwetzingen“ berichtet. An anderer Stelle wurde in einem Forum im Internet ein aktueller Fall von Anfang 2018 bei Ebay gepostet, wo innerhalb von knapp acht Wochen 20.000 gefälschte Marken zu 1,45 Euro deutlich unter Postpreis verkauft wurden.

 

 

Resümee

 

Der Autor beobachtet schon eine ganze Weile den Bereich der modernen Postfälschungen zum Schaden der Post. Dieses Problem tritt nicht nur in Deutschland sondern beispielsweise auch in England auf. Bedingt durch moderne weltweit günstig verfügbare Drucktechnik ist es heutzutage wesentlich einfacher, Briefmarken zu fälschen.

 

Genauso wie bei Geldscheinen muss der Herausgeber der Briefmarken also dafür Sorge tragen, das neue Sicherheitselemente bei der Herstellung der Briefmarken eingebaut werden, genauso wie dies im Bereich der Eurobanknoten regelmäßig passiert.

 

Wenn die Postverwaltungen hier aber nicht reagieren, werden sie dieses „technische Wettrennen“ zwischen Fälschern und der Post, das es schon seit Einführung der Briefmarken vor über 150 Jahren gibt, verlieren.

 

Als logische Konsequenz müsste man dann die Briefmarken abschaffen, da diese nicht mehr fälschungssicher produziert werden können. Der Autor hofft, daß es aber nicht soweit kommt und daß hier durch die Einführung neuer und oder ergänzender Sicherheitsmerkmale die Briefmarke auch in der Zukunft existieren wird.

 

Diese Fälschungsproblematik gibt es ja nicht nur bei Briefmarken, besonders beliebt und gefährlich ist die Fälschung von Medikamenten und deren Verpackungen. Dies haben die dortigen Hersteller erkannt und erste sehr interessante Lösungsansätze zur Sicherung der „Echtheit“ und Sicherheit in die Praxis umgesetzt.

 

Natürlich ist das kleine, aber feine Sammelgebiet der „Postfälschungen“ sehr interessant. Alleine schon das Zusammentragen und Finden von Fälschungen zum Schaden der Post seit der Euroeinführung dürfte eine sehr interessante Aufgabe sein.

 

Der Autor selbst hat sich auch dieser Materie zugewandt. Er ist daher an Originalen von Fälschungen, postfrisch und oder gelaufen (auch leihweise) interessiert, um diese zu erfassen und darüber zu berichten. Alle Meldungen diesbezüglich werden vertraulich behandelt.