„Poststation 2.0“ mit neuer ATM

 

Coautor - Stefan Jacob

 

(erscheint in Philatelie 542 - August 2022)

 

In der Juni Ausgabe 2021 der philatelie (527) hatten die Autoren letztmals über die neue Poststation berichtet. Die angekündigte Erweiterung auf Einschreibeoptionen lies auf sich warten. Nachts zum 1. Januar 2022 wurden in einer Softwareaufspielung zumindest die ab diesem Tag neu geltenden Inlandsportostufen freigeschaltet, bis auf zwei Standorte, an denen es scheinbar größere technische Probleme gab. Als einer der Autoren am Mittwoch den 25. Mai 2022 drei verschiedene Standorte besuchen wollte, waren diese alle abgeschaltet. Wie ein Besuch auf der Webseite der Poststation erläuterte, sollten alle Poststationen im Zeitraum vom 23. Mai bis 15. Juni 2022 ausgetauscht und mit neuen Funktionalitäten verbessert werden.

 

Am 26. Mai 2022 (Christi Himmelfahrt) fiel auf, dass einer der abgeschaltet geglaubten Poststationen (Köln – Rochusstraße) wieder lief. Weitere Untersuchungen ergaben, das es sich um eine komplett überholte neue Poststation mit vielen zusätzlichen Optionen handelte, der „Poststation 2.0“.

Die neue „Poststation 2.0“ hier vom Standort Wachtberg, leicht erkennbar am neuen Kartendisplay und der Kamera über dem Bildschirm
Die neue „Poststation 2.0“ hier vom Standort Wachtberg, leicht erkennbar am neuen Kartendisplay und der Kamera über dem Bildschirm

Alleine im Briefbereich gibt es nun 49 verschiedene Optionen beziehungsweise Produkte auf Vorrat zu kaufen oder gleich zu nutzen. Den meisten Umfang dabei haben die Optionen für die verschiedenen Einschreibevarianten. Man kann nun aber auch einen Wertbrief-Bargeld oder -Sachwert kaufen und versenden. Im folgenden Artikel soll nun die neue Vielfalt (quasi eine vollautomatische Postfiliale) näher vorgestellt werden, als auch erste ergänzende Fakten dieser Umrüstungsphase näher erläutert werden, denn der flächendeckende Einsatz dieser neuen Geräte in ganz Deutschland dürfte nur noch eine Frage von Monaten sein.

 

Das Angebot im Briefsegment:

 

Wie bisher kann man für eine Postkarte, einen Brief, einen Kompaktbrief, einen Großbrief oder einen Maxibrief eine ATM kaufen. Auch die zwei Wertstufen für BÜWA-Sendungen befinden sich im Angebot. Neu ist der Kauf einer Freimachung für einen Postzustellungsauftrag (PZA), natürlich mit den Hinweis, dass dies eine spezielle Versendungsform beispielsweise für Gerichtsvollzieher ist.

Hier die neuen Automatenmarken, links oben 195 Cent BÜWA bis 500 Gramm, rechts oben 70 Cent für die Postkarte, neu für den internationalen Versand der Zudruck „Priority P.P. (hier Auslands-Pk), sowie rechts unten eine ATM (345 Cent) für Postzustellungsaufträge mit dem Zudruck PZA
Hier die neuen Automatenmarken, links oben 195 Cent BÜWA bis 500 Gramm, rechts oben 70 Cent für die Postkarte, neu für den internationalen Versand der Zudruck „Priority P.P. (hier Auslands-Pk), sowie rechts unten eine ATM (345 Cent) für Postzustellungsaufträge mit dem Zudruck PZA

Neu ist weiter die Option die fünf Versendungsformen Inland wahlweise als Einwurfeinschreiben oder als Übergabeeinschreiben oder sogar als Einschreiben Eigenhändig zu kaufen.

Die neuen ATM für Inlandseinschreiben am Beispiel eines Standardbriefes, links Einwurf-Einschreiben, in der Mitte das normale Einschreiben und rechts das Einschreiben Eigenhändig – es handelt sich hier jeweils um die erste gekaufte ATM für diese Portostufe vom Standort Rheinbach
Die neuen ATM für Inlandseinschreiben am Beispiel eines Standardbriefes, links Einwurf-Einschreiben, in der Mitte das normale Einschreiben und rechts das Einschreiben Eigenhändig – es handelt sich hier jeweils um die erste gekaufte ATM für diese Portostufe vom Standort Rheinbach

Überraschender Weise wird sogar der Kauf von ATM für den Versand als Wertbrief-Bargeld oder Wertbrief-Sachwert angeboten. Dies ist hier natürlich nicht für die Kombination mit einer Postkarte gemeint. In der Summe ergeben sich damit 31 verschiedene Optionen im Inlandsbereich.

 Eine unscheinbare Einschreibsendung, die aber in Wirklichkeit ein Wertbrief Sachversand ist, dies ist nur über den Kaufbeleg und den Einlieferungsschein nachweisba
Eine unscheinbare Einschreibsendung, die aber in Wirklichkeit ein Wertbrief Sachversand ist, dies ist nur über den Kaufbeleg und den Einlieferungsschein nachweisba
Hier der dazugehörige Kaufbeleg für die Wertbrief-ATM Sachversand, man zahlt zwar die 180 Cent für den Wertbriefversand als „stille Versicherung“, auf der Automatenmarke ist dies aber nur indirekt erkennbar
Hier der dazugehörige Kaufbeleg für die Wertbrief-ATM Sachversand, man zahlt zwar die 180 Cent für den Wertbriefversand als „stille Versicherung“, auf der Automatenmarke ist dies aber nur indirekt erkennbar

Beim internationalen Versand gibt es wie bisher die Möglichkeit, Postkarte Ausland, Standardbrief Ausland, Kompaktbrief Ausland, Großbrief bis 500 Gramm Ausland, Großbrief bis 1000 Gramm Ausland und Großbrief bis 2000 Gramm Ausland. In Kombination mit den Optionen Einschreiben International oder Einschreiben International Eigenhändig ergeben sich weitere 12 verschiedene Portostufen an.

Das neue Layout der internationalen Einschreibe-ATM, links das normale Auslandseinschreiben für einen Maxibrief International bis 2000 Gramm sowie rechts daneben die höchste mögliche Portostufe, ein Maxibrief International bis 2000 Gramm mit Einschreiben Eigenhändig
Das neue Layout der internationalen Einschreibe-ATM, links das normale Auslandseinschreiben für einen Maxibrief International bis 2000 Gramm sowie rechts daneben die höchste mögliche Portostufe, ein Maxibrief International bis 2000 Gramm mit Einschreiben Eigenhändig

Der teuerste mögliche Einzelwert ist hier dann ein Maxibrief International bis 2000 Gramm als Einschreiben Eigenhändig für 22,70 Euro. Insgesamt gibt es nun 49 verschiedene Möglichkeiten der Frankierung mit Automatenmarken. Viel mehr geht nicht, wenn man dies mit dem aktuellen Leistungen- und Preise-Heft der Deutschen Post vergleicht.

 

Das Angebot im Paketbereich

 

Hier wird wie bisher das Päckchen S, M sowie das 5-Kilo Paket, das 10 Kilo-Paket sowie das 31,5 Kilo Paket angeboten. Zusätzlich kann man nun aber auch noch die Optionen Rolle, Sperrgut und Transportversicherung bis 2500 Euro oder sogar bis 25000 Euro dazubuchen.

Ein gelaufenes Paket bis 5 Kilo von der Poststation, nun zusätzlich mit dem neuen Datamatrix-Sicherheitscode, übergeben am 11. Juni 2022 an die Postbankfiliale Eschborn zur Abholung
Ein gelaufenes Paket bis 5 Kilo von der Poststation, nun zusätzlich mit dem neuen Datamatrix-Sicherheitscode, übergeben am 11. Juni 2022 an die Postbankfiliale Eschborn zur Abholung

Im Bereich Inland ist nun also an der Poststation alles möglich, was es auch an einem Postschalter geben würde. Bezüglich des Auslandsversandes werden allerdings weiterhin keine Optionen angeboten. Dies dürfte auch an den teils sehr unterschiedlichen Bestimmungen und möglichen Verzollungsfragen oder Angaben dazu liegen. Da sich zum 1. Juli 2022 die Preise im DHL-Bereich bei den Päckchen und Paketen Inland und Ausland geändert haben, dürfte es hier ein entsprechendes Softwareupdate bezüglich der Preise für Päckchen und Pakete geben.

 

Die Standorte und Geräteänderungen

 

Die Standorte und die Größe der Poststationen haben sich bei der Umrüstung auf die neue Poststation 2.0 nicht geändert. Nach den derzeitigen Datenstand war der Standort in Köln in der Rochusstraße der erste umgerüstete Standort und ging am Montag den 23. Mai 2022 online. Die anfangs angekündigte Frist, alle Standorte bis zum 15. Juni umzustellen, lies sich scheinbar nicht ganz halten, den auf der Webseite erschien plötzlich als neuer Zieltermin der 22. Juni 2022. Dieser wurde nur um einen Tag überschritten, denn am Donnerstag den 23. Juni 2022 wurden die letzten zwei Standorte in Euskirchen freigeschaltet. Eine Inbetriebnahmetabelle, wann welcher Standort freigeschaltet wurde, folgt beim nächsten Mal. Beteiligt an der Umrüstung waren scheinbar vier verschiedene Dienstleister, das erste Team baute die alten Geräte ab und stellte die neuen Gehäuse auf. Es folgte ein Trupp, der für die Elektronik zuständig war. Für die interne Verbindung mit den Postrechnern war mit großer Wahrscheinlichkeit ein Mitarbeiter vom Poststationsteam unterwegs. Zum Schluss kam der Dienstleister „lpr“ aus Neuss, der die Geräte mit dem Internet verbunden hat.

 

Vergleicht man das Aussehen der alten Geräte mit der neuen Poststation 2.0, so fallen doch einige deutliche Änderungen auf. Über dem Bildschirm befindet sich nun eine Kamera, die vermutlich für den Videochat genutzt werden kann. Besonders auffällig ist aber der Wechsel vom manuellen Zahlungsdisplay zu einem Touchsreendisplay. Dieses Modul ragt etwas hervor, sodass man nun von unten seine EC-Karte zur Bezahlung einführen kann. Optional kann man aber auch nur durchs Auflegen, bezahlen.

 

Als problematisch hat sich dabei herausgestellt, das bei entsprechender Sonneneinstrahlung auf diese Displays das Lesen der Anweisungen schwierig werden könnte. Der Scanner ist nun mittig angeordnet und das Ausgabefach wurde deutlich umgestaltet. Nun fallen die gekauften Automatenmarken nicht mehr auf die Erde, wenn man nicht schnell genug bei auffängt, so wie bei der alten Station. Ergänzend findet man weiter links auf dem Fach ein aufgedrucktes Lineal zur Größenbestimmung. Ob die gesamte Poststation wieder vom selben Hersteller kommt, oder hier aus verschiedenen Modulen neu zusammengesetzt wurde, ist derzeit nicht bekannt. Es sieht aber so aus, als ob es wieder vom selben Hersteller aus China wäre. Vielfältige Änderungen hat es auch bezüglich des Bedienmenüs gegeben, bedingt durch die vielen neuen Optionen. Je nach Kaufvorgang (beispielsweise Wertbrief Geldversand) müssen entsprechend weitere Untermenüs bestätigt werden.

 

Die neuen Automatenmarken

 

Aufgrund der vielfältigen neuen Optionen, ATM an diesem Gerät zu kaufen, hat sich das Aussehen der Marken deutlich geändert. Die ATM haben nun eine Höhe von circa 50 Millimeter, die Breite hat sich nicht geändert und beträgt weiterhin 75 Millimeter. Statt einer rechtsbündigen Anordnung sind nun alle Ausdrucke linksbündig orientiert. Der Grund dafür sind die neuen Einschreibvarianten, die dann wahlweise vor dem Datamatrixcode mit entsprechenden Daten linksbündig ergänzt werden. Weiter gibt es nun außer den vorher schon bekannten Zudruck „BÜWA“ verschiedene weitere Ergänzungstexte, wie beispielsweise „PZA“ (hier allerdings ohne Wertangabe in Klarschrift) oder „Priority P.P.“ für den internationalen Versand. Wählt man beispielsweise bezüglich eines Inlandsversandes die Option „Einschreiben Eigenhändig“, so werden diese ergänzenden Sendungsinformationen beim Druck links vor dem Matrixcode davor gesetzt. Hier erscheint zum einen ein großes „R“ und darüber wird ergänzend „Einschreiben Eigenhändig“ gedruckt.

Hier das neue Layout für internaitonale Einschreiben und Einschreiben Eigenhändig
Hier das neue Layout für internaitonale Einschreiben und Einschreiben Eigenhändig

Handelte es sich um ein Einschreiben ins Ausland wird der entsprechende Text in Französisch (der Weltpostvereinssprache) gedruckt. Zusätzlich wird hier eine 13-stellige Einschreibnummer, die mit dem Nummernkreis „RQ“ beginnt und mit dem Länderkürzel „DE“ endet, unter dem R gedruckt. Im Ausland sind aufgrund der entsprechenden Bestimmungen die im Inland möglichen 20-stelligen Einschreibnummern (die hier gleichzeitig die Frankier-ID sind) nicht zugelassen. Ergänzend wird dazu noch der passende Strichcode dieser Nummer gedruckt.

 

Beim Kauf eines Einschreibens Eigenhändig erhält der Kunde nun nicht nur einen Kaufbeleg, der sogar die Sendungsnummer erhält (Frankier-ID), sondern auch einen möglichen Einlieferungsbeleg („Information zu Ihrer Sendung“). Dieser Zusatzbeleg enthält interessante weitere Informationen, wie man nun diese Einschreib-ATM nutzen kann. Im oberen Teil wird zuerst die Sendungsnummer gelistet, diese wird gleichzeitig darunter als Datamatrixcode gedruckt, damit man für eine Sendungsverfolgung per App hier nur noch die Daten scannen müsste.

Der Informationsbeleg für die weiter oben gezeigte Sendung (hier Wert national Sachwertversand), mit der exakten 20-stelligen Sendungsnummer sowie einem Datamatrixcode zum Scannen für die Sendungsverfolgung und den möglichen Varianten, wie ich diese Sendung einliefern kann
Der Informationsbeleg für die weiter oben gezeigte Sendung (hier Wert national Sachwertversand), mit der exakten 20-stelligen Sendungsnummer sowie einem Datamatrixcode zum Scannen für die Sendungsverfolgung und den möglichen Varianten, wie ich diese Sendung einliefern kann

Anschließend erfolgt eine Erläuterung in drei Schritten, wie man die Sendung verschicken kann. Man kann nun die gekaufte Automatenmarke auf den gewünschten Brief kleben und in einen Briefkasten seiner Wahl einwerfen. Alternativ kann man diese Sendung auch an jedem Postschalter abgeben und erhält dort einen Einlieferungsbeleg. Man könnte die Einschreibsendung aber auch über die Poststation einliefern und würde hier sogar einen Einlieferungsschein erhalten. Es handelt sich hier also um eine neue Art der SB-Einschreiben, nur mit dem Unterschied, das man hier nicht nur die Zusatzleistung im Voraus bezahlt hat, sondern auch das entsprechende Briefentgelt.

Das man Einschreiben auch so schon in einen Briefkasten einwerfen kann, ist ja seit der Einführung der SB-Einschreiben vor 15 Jahren (2. April 2007 – siehe philatelie 359 – Mai 2007) bekannt. Sobald die Sendung nun das erste Mal durch eine Sortiermaschine läuft, wird ein entsprechender Trackingnachweis erzeugt und ist dann über die App oder das Internet auffindbar. Unabhängig davon kann man bei diesen ATM auch die Basissendungsverfolgung über den Datamatrixcode nutzen. Ein zusätzliches Prioangebot ( wie ursprünglich 2021 geplant) wäre daher hier keine große Ergänzung des Angebotsspektrums gewesen.

 

Betrachten wir nun abschließend den Datamatrixcode sowie die Standortkennung genauer. Die ATM basieren auf der selben Technologie, wie die ATM 10. Weder dort noch bei der alten Poststation und nun auch der neuen Poststation gibt es eine kundenspezifische Erfassung in irgendeiner Form, so wie dies teilweise von Postseite behauptet wird. Alle drei Versionen besitzen außer einem etwas unterschiedlichen Klarschriftteils eine 20-stellige Hexadezimalzahl, die aus verschiedenen Teilkomponenten zusammengesetzt ist.

Vergleich des Aufbaus ATM 10 mit der neuen ATM: links die ATM 10 – rechts die neue Automatenmarken. Die blauen und roten Pfeile zusammen sind die Frankier-ID. Der rote Pfeil ist eine fortlaufende neunstellige hexadezimale Zählnummer, ergänzt um eine Prüfziffer. Der blaue Pfeil zeigt die eindeutige Standortkennung an. Während diese bei der ATM 10 aus einer zehnstelligen Hexadezimalzahl besteht, ist sie bei der neuen ATM in zwei Komponenten unterteilt, den feststehenden sechsstelligen Teil sowie den jeweiligen Nummernkreis für das gleiche Produkt an diesem Standort. Die Matrix ist aber gleich groß und basiert auf der selben Technologie, nur der Klarschriftteil ist unterschiedlich gestaltet
Vergleich des Aufbaus ATM 10 mit der neuen ATM: links die ATM 10 – rechts die neue Automatenmarken. Die blauen und roten Pfeile zusammen sind die Frankier-ID. Der rote Pfeil ist eine fortlaufende neunstellige hexadezimale Zählnummer, ergänzt um eine Prüfziffer. Der blaue Pfeil zeigt die eindeutige Standortkennung an. Während diese bei der ATM 10 aus einer zehnstelligen Hexadezimalzahl besteht, ist sie bei der neuen ATM in zwei Komponenten unterteilt, den feststehenden sechsstelligen Teil sowie den jeweiligen Nummernkreis für das gleiche Produkt an diesem Standort. Die Matrix ist aber gleich groß und basiert auf der selben Technologie, nur der Klarschriftteil ist unterschiedlich gestaltet

Beginnen wir hier zuerst mit der unteren 10-stelligen Hexadezimalzahl. Diese ist in alle drei Fällen eine fortlaufende Zählnummer, über die man die Anzahl der gekauften ATM auslesen kann. Während bei der ATM 10 und der zukünftigen (?) ATM 11 der Poststation die obere 10-stellige Hexadezimalzahl eine eindeutige Standortkennung ohne irgendwelche Datenspuren des Käufers ist, wurde diese 10-stellige Zahl nun bei den neuen „Poststationen 2.0“ in zwei Teilkomponenten unterteilt. Jeder Standort hat am Anfang bei den ersten sechs Stellen die selben Daten „A3 0100“ Nun folgt bei der neuen „Poststation 2.0“ eine vierstellige Hexadezimalzahl (Nummernkreis), die für jede spezielle Portostufe an dem selben Standort (hier Rheinbach) identisch ist, beispielsweise „074E“ für den Standort Rheinbach für ein Einschreiben Eigenhändig International für einen Maxibrief bis 2000 Gramm. Aufgrund dieser postalischen „Konstruktion“ kann man aber zukünftig bei jeder Portostufe die individuell dort gezogene Auflagenhöhe bei einem neuen Kauf feststellen. Man muss dazu nur die entsprechende untere Zeile von einer Hexadezimalzahl in eine Dezimalzahl umrechnen (ohne Berücksichtigung der letzten Prüfziffer). Weiter benötigt man dazu eine Tabelle des jeweiligen Standortes mit den vorhandenen 49 Nummernkreisen. Das klingt am Anfang vielleicht etwas kompliziert, in der Praxis ist dies aber nicht der Fall. Der jeweilige Standort ist also über 49 verschiedene Nummernkreise eindeutig identifizierbar.

 

Resümee:

 

Diese neue „Poststation 2.0“ ermöglicht nun im Inlandsbereich bis auf Kleinigkeiten, alles, was eine Postagentur auch kann. Je nach Freischaltung der Option Videochat können Kunden hier nun rund um die Uhr alles erledigen oder sogar per Videochat beraten werden, was man sonst oft nur während kurzer Öffnungszeiten von zwei Stunden in kleinen Orten erledigen konnte. Es gibt sogar schon erste Berichte, das diese neuen Poststationen auch in anderen Bundesländern aufgebaut werden sollen. Da 2025 auch die derzeitigen Regelungen auslaufen, wieviele Postbankfililalen es dann noch geben wird, und diese Zahl von heute noch von um die 500 Postbankfilialen dann deutlich weiter sinken dürfte, ist die Zukunft der „automatischen Postfiliale“ mit seinem vielfältigen Automatenmarkenangebot rund um die Uhr eher nur noch eine Frage von Monaten, als von Jahren. Bezüglich der Lesbarkeit der Displays bei Sonneneinstrahlung besteht aber aus Sicht der Autoren noch Handlungsbedarf, da dies je nach Standort vor allem im Sommer doch teils nicht so einfach erkennbar ist, was man tun sollte. Vereinzelt gab es auch Probleme mit dem Auswurf der ATM und der geräteinternen Kommunikation zwischen den großen Bildschirm und den Bezahldisplay, die zu einem Geräteabsturz geführt haben. Nach einer gewissen Zeit hat sich aber die neue Poststation selbstständig wieder repariert und war wieder funktionsfähig.