Die Öffnung der Mauer und ihre philatelistischen Folgen

 

(erschienen im Briefmarkenspiegel 11/1999)

 

Die Botschaftsbesetzungen im Sommer 1989 waren der Anfang vom Ende der DDR. Die Öffnung der Grenze zwischen Ungarn und Österreich folgte am 11. September 1989. Nun ging es Schlag auf Schlag:  Die Teilnehmerzahl der Montagsdemonstrationen in Leipzig nahm wöchentlich zu.

Umfunktionierte Ganzsache als Montagsgrußkarte aus Leipzig
Umfunktionierte Ganzsache als Montagsgrußkarte aus Leipzig

 

Am 9. November 1989 fielen kurz vor 19 Uhr die entscheidenden Worte. Kurz nach 23 Uhr war der erste Schlagbaum in der Bornholmer Straße offen. Diese und die folgenden Ereignisse haben deutliche philatelistische und postgeschichtliche Spuren hinterlassen. Ein interessantes neues Sammelgebiet ist entstanden.

 

Zwar ist das Gebiet zeitlich abgeschlossen, die Erforschung und das Festhalten der vielfältigen Details hat aber erst begonnen. Die zeitlichen Grenzen werden im engeren Sinne von 1989 bis 1993 (Postleitzahlenänderung) gezogen. Die Mehrheit der Sammler versucht dabei, diese Zeit anhand postalischer Dokumente und Belege zu präsentieren. Der mehr traditionelle Bereich, die Marke selbst bietet weitere interessante Aspekte.

 

Es gibt aber auch viele geschichtlich interessierte Sammler, die mit dem Ende des zweiten Weltkrieges beginnen. Besonders zu Zeiten des kalten Krieges gibt es interessante Stempel zur Deutsche Einheit. Vereinzelt gibt es sogar noch 1998 Spuren der DDR-Post zu finden (DDR-Beutelfahnen mit Briefregionsstempeln). Nicht zu vergessen, entsprechende Stempel zum jeweiligen Tag der Einheit und anderen Jubiläen, die an diese Zeit erinnern. 

 

 

Vorgeschichte

 

Besonders aus dem Bereich der DDR gibt es eine große teils noch nicht erforschte Bandbreite an mehr oder weniger deutlichen politischen Stempeln, Absenderfreistempel mit politischen Slogan und oder postalischen Nebenstempeln. Die Inhalte dieser Stempel richten sich nach der jeweiligen aktuellen politschen Großwetterlage. Ein besonderer Bereich ist dabei der Teil, der als Postkrieg bekannt ist.

 

1948 wurde eine erste große Stempelkampagne gestartet. Anlaß war die Erinnerung an 1848 - der Tenor vieler Handwerbestempel aus über 100 Orten war „1848 mahnt 1948 - Einheit Deutschlands“.

 

In den 50er Jahren wird diese Aussage vereinzelt mit Stempeln wie „Für Frieden, Einheit und ein glückliches Leben des Volkes“ (Leipzig) fortgesetzt. Postalische politische Nebenstempel und politische Werbung im Werbeteil von Absenderfreistempeln sind der neue Schwerpunkt. Postalische politsche Nebenstempel bieten vielfältige Themen, wie die Weltfestspiele und "Frieden".

Postalischer Nebenstempel zur Deutschen Einheit
Postalischer Nebenstempel zur Deutschen Einheit

 

Noch interessanter sind aus jener Zeit die ergänzenden Werbeklischees der Absenderfreisstempel von einigen Firmen. Beispiel: „Das Friedenswerk an der Friedensgrenze“ aus Stalinstadt von 1955. (Als Stalin nicht mehr in Mode war, wurde dieser Ort ja umbenannt in Eisenhüttenstadt). Der Aufstand vom 17 Juni 1953 in der DDR verändert die Lage deutlich. Aber auch danach gibt es noch Slogans wie „Der Friedensvertrag beseitigt die Gefahr eines deutschen Bruderkrieges!“ und „Der neue Kurs unserer Regierung dient der Wiedervereinigung Deutschlands“.

Sehr schöner, nicht alltäglicher politischer Werbeteil
Sehr schöner, nicht alltäglicher politischer Werbeteil

 

Die Herbsttage mit den Botschaftsbesetzungen und der stürmischen geschichtlichen Entwicklung lassen sich plilatelistisch und postgeschichtlich nicht so einfach belegen. Es gibt aber vereinzelt Marken, wie die aus Ungarn mit dem Durchschneiden des Stacheldrahtes.

 

 

Maueröffnung

 

Der Tag der Maueröffnung läßt sich nur durch Briefe mit besagten Datum dokumentieren. Schon wenige Tage später lassen sich weitere interessante Spuren finden. Da der Telefonverkehr von Ost nach West äußerst mangelhaft war, kam oft nur das Telegramm in Frage. Die Vorankündigung dieses Artikels im BMS 10/99 auf Seite 178 zeigt ein solches Telegramm vom 23. November, in dem kurzfristig die Ankunft der Verwandten aus dem Osten am 24. angekündigt wird. Hier sieht man erstmals auch, daß es in der DDR noch Versendungsformen gibt, die in dieser Form bei uns im Westen schon lange vorbei waren (Frankierung von Telegrammen).

 

Bekannt ist außerdem, daß die DDR-Bürger bei Ihrem erstmaligen Besuch im Westen 100,-- DM Begrüssungsgeld bekamen. Dieses Geld wurde von Gemeinden und Sparkassen, aber auch der Post ausgezahlt. Um zumindest teilweise einen Mißbrauch bezüglich einer zweiten Auszahlung zu verhindern, sollten die Personalausweise oder Reisepässe der DDR-Bürger hinten mit einem Vermerk versehen werden. Bei Abholung der 100,-- DM bei der Post wurde öfters der Tagesstempel als Nachweis für den Erhalt abgeschlagen. Pässe mit solchen Vermerken sind aber sehr selten zu finden.

Die letzte Seite eines Passe mit Tagesstempel aus 1000 Berlin vom 18.12.89 - der Nachweis für das Begrüssungsgeld
Die letzte Seite eines Personalausweises mit Tagesstempel aus 1000 Berlin vom 18.12.89 - der Nachweis für das Begrüssungsgeld

Ein Höhepunkt dieser ersten frühen Phase war die Öffnung des Brandenburger Tores am 22.12.89. Philatelistisch läßt sich dies nur durch den Tagesstempel. Geschichtlich belegen läßt sich dies durch ein Visum vom Tag der Öffnung mit dem nur wenige Tage eingesetzten Visumsstempel „Brandenburger Tor“. Ab dem 24. Dezember, gab es ja keine Visumspflicht mehr.

DDR-Einreisevisum für Bundesbürger mit Stempel vom 22. Dezember 1989
DDR-Einreisevisum für Bundesbürger mit Stempel vom 22. Dezember 1989

 

 

Vor der Währungsunion

 

Die geschichtlichen Ereignisse änderten sich schnell. Auch auf postalischen Gebiet begann das Änderungstempo stark zuzunehmen. Die gemeinsame Briefmarkenausgabe 500 Jahre Post, Währungsgefällebelege (auch bekannt unter dem Begriff Remailing), das Ändern des geplanten Markenprogrammes der DDR, die Ausgabe der Marke „Wir sind das Volk“, die ersten freien Wahlen in der DDR am 18. März 1990 sind nur einige der Stichworte zu diesem Bereich. Das erneute Zusammenwachsen der beiden Postanstalten mußte recht zügig umgesetzt werden. Einige Schlagworte dazu sind der erstmalige Luftpostflugverkehr Frankfurt - Leipzig, die Wiederaufnahme des innerdeutschen Bahnpostverkehrs, die Zulassung von westdeutschen Versendungsformen im "Verkehrsgebiet Ost" (VGO), wie Briefdrucksache und EMS/Datapost.

 

Als Sammler kann man dies natürlich nicht alles gleichzeitig dokumentieren. Daher gibt es viele Philatelisten die sich aus dieser großen Bandbreite einen Schwerpunkt heraussuchen und gezielt bearbeiten - Beispiel die Änderungen im innerdeutschen Bahnpostverkehr.

 

Ein sehr beliebter Schwerpunkt ist auch der Zentrale Kurierdienst (ZKD). Besonders die letzten Monate und Tage dieses Dienstes werden dabei aufgearbeitet. Der Dienst wurde zum 1. Mai 1990 aufgehoben und auf freiwilliger Basis als Sonderdienst bis Ende Juni von der Deutschen Post weitergeführt. Damit verbunden waren neue Gebühren. Belege aus diesen Tagen sind gesucht.

Einer der letzten ZKD-Briefe vom 12. Juni 1990 - die Bezeichnung der Firma hat sich schon geändert: statt VEB jetzt GmbH in Gründung
Einer der letzten ZKD-Briefe vom 12. Juni 1990 - die Bezeichnung der Firma hat sich schon geändert: statt VEB jetzt GmbH in Gründung

 

 

Nach der Währungsunion

 

Der 1. Juli 1990 war ein Sonntag. An diesem Tag waren nur wenige Postämter offen. Diese wurden aber nicht besucht, um Briefe mit dem neuen Porto aufzugeben, sondern um sich die DM auszahlen zu lassen. Jeder DDR Bürger konnte bis zum 7. Juli maximal 2000 Mark Ost in Verhältnis 1 : 1 gegen DM umtauschen und sich auszahlen lassen. Postgeschichtlich läßt sich dies besonders mit entsprechenden Postsparbüchern und den zugeschickten Abrechnungen über Guthabenumstellung des Postsparkassenamtes belegen.

Guthabenumstellung eines Postgirokontos
Guthabenumstellung eines Postgirokontos

 

Als Briefmarken konnte man nur DDR-Briefmarken kaufen, allerdings mußte man mit DM bezahlen. Erst am Montag den 2. Juli kamen die angekündigten neuen Briefmarken mit der Bezeichnung Deutsche Post heraus. Es handelt sich dabei um eine Dauerserie sowie einige Ganzsachen. Ab diesem Tag waren auch die bundesdeutschen und Berliner Marken im VGO gültig. Diese und die folgenden Markenausgaben bis zum 2. Oktober 1990 sind ein interessanter Teilbereich. Kenntnisse über Portostufen und postalische Bestimmungen sind das nötige Rüstzeug.

Portogerechte Doppelfrankatur mit dem Höchstwert der neuen Dauerserie
Portogerechte Doppelfrankatur mit dem Höchstwert der neuen Dauerserie

 

Bedingt durch die Randbedingungen, konnte man auch Mischfrankaturen, reine Bundesrepublik- oder Berlinfrankaturen im VGO aufgeben. Interessant ist aber auch, daß die mit DM bezahlten Marken im Westen frankiert werden konnten. Der Kombinationsvielfalt sind hier also fast keine Grenzen gesetzt.

 

Am 2. Dezember war auch der letzte Tag, DDR Marken zu benutzen. Erwähnt werden sollte hier aber auch, daß die Marke „Jahr der Alphabetisierung“ trotz DDR-Landesangabe weiter gültig war. Sie kam ja erst am 24. Juni heraus und wurde in DM abgegeben.

 

 

Der Tag der Einheit

 

Selbstverständlich gab es aus Anlaß dieses Tages zwei Sondermarken und zwei themenbezogene Sonderstempel in Berlin zu melden.

Die Marken zur Einheit mit einem der Sonderstempel vom 3. Oktober portogerecht auf einem Auslandsbrief in die Schweiz
Die Marken zur Einheit mit einem der Sonderstempel vom 3. Oktober portogerecht auf einem Auslandsbrief in die Schweiz

Die Postgebühren des VGO gelten weiterhin. So entsteht die kuriose Situation, daß es bei der Versendungsform Standardeilbrief bis 20g je nach Absende- und Empfangsort bis zu fünf verschiedene Gebühren gab, die billigste betrug 2,50 die teuerste 6 DM und das obwohl es nun ein Land war.

Nachträgliche Ergänzung dazu: Wenn Sie diesem Link folgen, wird diese Variantenvielfalt beim Eilbrief in einem separaten Artikel "Tarifunterschiede auf dem Weg zur postalischen Einheit" (Die Sammlermarke - Heft 9 Oktober 1999) erklärt

 

Gleichzeitig war natürlich auch der Verkauf von Berlin Marken überflüssig geworden. Die Wohlfahrtsmarken hatten daher noch Ihren Ersttag vor dem 3. Oktober. Somit war das Sammelgebiet Berlin und DDR abgeschlossen. Die Marken der Deutschen Post verloren Ihre Gültigkeit zum 31. Dezember 1991, das gleiche galt für die Berliner Marken.

 

Da die Marken der Deutschen Post nicht mehr verkauft werden durften, mußte die Bundespost bei der Markenherausgabe auch die Besonderheiten des VGO-Portos berücksichtigen. Speziell dazu erschienen unter anderem die 30 Pfennig und 150 Pfennig Frauen, um diese Lücken abzudecken.

 

Manche dieser Marken, war noch keine 14 Tage vorhanden, da wurde schon wieder das Porto angepaßt. Der Grund waren die zu großen Portounterschiede zwischen den beiden Verkehrsgebieten. Dies nutzen natürlich Westdeutsche Wirtschaft aus. Zum 1. April 1991 wurde daher das Porto des VGO ans VGW angepaßt. Allerdings gab es weiterhin einige wenige Ausnahmen. Diese beruhen auf dem Poststrukturgesetz der Deutschen Bundespost, das am 1. Juli 1989 in Kraft trat. Ein Beispiel dafür war die Drucksache Einschreiben, die normalerweise in dieser Kombination nur eine Auslandsversendung ist.

Nachträgliche Ergänzung: Ein anderes Beispiel ist die ermäßigte Eilzustellung ins VGO, d.h. vom Westen in den Osten kostet der Brief nur die Hälfte (3,--) während er aus dem Osten in den Westen stolze 6,-- DM kostete.

 

Die allerletzte Gebührenlücke zwischen dem VGO und dem VGW waren die Postanweisungen. Dies kosteten bis zum 31. Dezember 1991 noch 4,-- DM während dies im Westen schon 10,-- DM kosteten. Außerdem durften diese im VGO noch frankiert werden.

Nachträgliche Ergänzung:  Zwar durfte das Telegramm nicht mehr frankiert werden, aber bedingt durch eine Verlagerung dieser Versendungsform zur Telekom im Jahr 1989 gab es bis zur Rückverlagerung am 1. Januar 1999 hier noch Preisunterschiede innerhalb Deutschlands zwischen den alten und neuen Bundesländern - siehe auch der folgende Link zum Thema "Das Telegramm in der Gegenwart" - März 2017)

 

 

Die neuen Postleitzahlen

 

Da es insgesamt über 800 Orte im Osten und Westen mit gleicher Postleitzahl gab, wie W-5300 Bonn und O-5300 Weimar, war es nur allzu verständlich, hier eine Änderung durchzuführen. Gleichzeitig mit den neuen Postleitzahlen wolllte man einige Systemschwächen der bisherigen vierstelligen Postleitzahlen abstellen. Mindestens fünf Stellen oder Buchstaben und Zahlenkombinationen wurden in diese Überlegungen einbezogen. Alle diese Fakten wurden in Computersimulationen überprüft. Das Ergebnis ist bekannt, unsere heutige fünfstellige Postleitzahl mit den 83 Briefzentren.

Sonderstempel zum Thema
Sonderstempel zum Thema "Neue Postleitzahlen"

Besonders betroffen von den neuen Leitzahlen waren alle Stempel, die eine Postleitzahl enthielten. Diese gleichzeitigen Änderungen zum Stichtag 1. Juli 1993 erforderten logistische Meisterleistungen. Das es hierbei zu vereinzelten Versorgungsenpässen mit den neuen Stempeln kommen mußte, war klar. So waren Aptierungen und kurzfristige Provisorien die Folge. Besonders lange hat es aber in Westberlin beim Postamt 1000 Berlin 11 gedauert, bis die dortigen Maschinenstempel mit der richtigen Postleitzahl versehen waren. Mehrere Monate wurden etliche Maschinenstempel mit entfernter Postleitzahl eingesetzt.

 

Ein weiterer interessanter Bereich, war die Umstellung der R-Zettel und V-Zettel. Hier war die Notwendigkeit, das alles zum 1 Juli geändert sein mußte, nicht ganz so groß. Die Umstellung war langsamer. Es gab viel mehr Provisorien, Nachverwendungen und andere ungewöhnlichere Varianten.

 

Vergessen sollte man aber auch die ganzen Firmenfreistempel nicht, die mit neuen Stempelklischees ausgerüstet werden mußten. Da diese Kosten von den Firmen selbst getragen werden mußten, hat sich diese Umstellung noch sehr lange hingezogen.

 

 

Stempel

 

Ein sehr wichtiger Teilbereich der Deutschen Einheit sind die vielen Anpassungen bezüglich der Stempel. Landpostämter in der DDR hatten keine Tagesstempel. Daher mußten bedingt durch den Postsparkassendienst neue Stempel angeschafft werden. Diese Entwicklung begann Ende 1991. Anfangs wurden diese in der DDR-Norm angeschafft, also Postleitzahl oben. Immer öfters tauchten aber auch Stempel aus dem VGO auf, die die Postleitzahl unten hatten. Dieser Trend begann bei den Maschinenstempeln (ab Mitte 1991), später auch bei den Tagesstempeln.

Ein ungewöhnlicher Postfreistempel aus Bautzen
Ein ungewöhnlicher Postfreistempel aus Bautzen

 

Sehr interessant zum Belegen des schnellen Wandels sind die Firmenfreistempel in Kombination mit den eingdruckten oder aufgestempelten Absenderangaben. Teils noch VEB Werbung, teils schon GmbH in Gründung, teils schon GmbH, teils aber auch GmbH in Liquidation und viele andere Varianten. Damit lassen sich die wirtschaftlichen Folgen gut darstellen. Auch die Gebietsreform, die Änderung der Kreise und vieler anderer Dinge läßt sich über die Freistempel in Verbindung mit den Absenderangaben belegen.

Neue Behörden entstehen - die Oberfianzdirektion (aptiert)
Neue Behörden entstehen - die Oberfianzdirektion (aptiert)

 

Orts- und Straßenumbenennungen können genauso belegt werden. Das bekannteste Beispiel ist ja Karl-Marx-Stadt / Chemnitz (1. Juni 1990). Hier gab dazu extra eine Volksbefragung zur Umbennenung. Weniger Bekannt ist Marxwalde / Neuhardenberg und Papenheim / Kleinschmalkalden. Straßenumbennenungen sind häufiger, die philstelistische Dokumentation ist aber schwieriger.

 

 

Geschichte

 

Diese läßt sich vielfältig belegen. Die Freimachungsvermerke in Verbindung mit den Absenderangaben sind vielfältig, besonders bei Firmen- und Behördenfreistempeln. Kann man von einer Firma Post aus der Zeit vor der Wende bis 1994 zusammentragen, kann die Firmengeschichte vom VEB zur GmbH gut dargestellt werden. Weitere Beispiele sind der Übergang von der NVA zur Bundeswehr oder von der Deutschen Post der DDR über die Bundespost mit gelber Post, Postbank und Telekom zur Deutschen Post AG. Auch der politische Wandel läßt sich so darstellen. Die Bildung der fünf neuen Länder, die Festlegung der jeweiligen Landeshauptstädte, vom Rat des Kreises zum Kreis, die Geschichte der Treuhand und ihrer Nachfolgeorganisationen sind nur einige Beispiele.

 

Auch heute können Sie in diesen Bereich einsteigen, denn vieles ist noch nicht erforscht. Überraschungen sind immer noch möglich. Sie sehen also, ein vielfältiges facettenreiches Sammelgebiet für die nächsten Jahre wartet auf Ihre Mitarbeit.

 

Ansprechpartner:

 

Für Interessenten, die sich näher für den Bereich interessieren, ist die Forschungsgemeinschaft für Philatelie und Postgeschichte Deutsche Einheit e.V. der richtige Ansprechpartner. Ausführliche Informationen erhalten Sie von dem Leiter Herrn Heinrich Renneke, Sandgrubenweg 16 in 31311 Uetze-Hänigsen - Tel. 05147/8141. Aufgrund der großen Breite des Gebietes gibt es aber auch weitere Arbeitsgemeinschaften, die sich am Rande mit diesem Gebiet befassen.

Nachträgliche Anmerkung (Stand September 2017): Der aktuelle Ansprechpartner für die Interessengemeinschaft "Deutsche Einheit" e.V. ist der Geschäftsführer Günther Borchers - Tel: 04169 - 908426 oder die email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

Literatur:

 

Hier gibt es schon viele einzelne Artikel, die bestimmte Teile behandeln. Eine umfangreiche Literaturliste kann beispielsweise über die Forschungsgemeinschaft Deutsche Einheit bezogen werden. Hinweisen sollte man aber auf ein wichtiges Werk mit dem Titel „Der Weg zur Einheit“ vom Autor Wolf J. Pelikan, erschienen im Phil Creativ Verlag.